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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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immer und das war natürlich sagen wir mal so, in einem Haus, wo man so<br />

denkt, je<strong>der</strong> hat sein eigenes Zimmer und es gab auch Personal, war das dann<br />

schon ungewöhnlich.<br />

(vgl. Anhang, Interview 24)<br />

Zudem gaben die meisten <strong>der</strong> Befragten an, die Zusatzbelastung ihrer Eltern<br />

bemerkt zu haben. Sechs unserer Interviewpartner spürten diese nicht und eine<br />

Person machte keine Angaben.<br />

Beispiel 4:<br />

I: Hmm. Hast du die Zusatzbelastung <strong>von</strong> deinen Eltern oft gespürt?<br />

B: Ja, wenn halt so Phasen warn, wo’s irgendwie dramatisch dann war, o<strong>der</strong><br />

so, o<strong>der</strong> wo sie ham müssen wie<strong>der</strong> zu irgend'ner Untersuchung o<strong>der</strong> so, da<br />

hat man dann schon g'merkt, dass einfach n Druck da isch und, und die<br />

Angscht, dass jetzt auch das gut geht... Und, ja das war ja einmal so, da hat<br />

man ihn ja so operiert am Rücken, das war dann scho schlimmer. Da ging’s <strong>der</strong><br />

Mama dann scho richtig schlecht, da hascht dann scho einfach Angscht `kriegt<br />

auch. Ob alles gut geht und...<br />

(vgl. Anhang, Interview 11)<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass zwar die Hälfte <strong>der</strong> <strong>Geschwister</strong><br />

auf die direkte Frage nach <strong>der</strong> Belastung angaben, diese nicht gespürt zu haben,<br />

fast alle jedoch aussagten, dies <strong>mit</strong> zunehmendem Alter an<strong>der</strong>s zu empfinden.<br />

Heute sind sie <strong>der</strong> Meinung, dass die <strong>Situation</strong> durchaus belastend war,<br />

dies jedoch keinen negativen Einfluss auf ihre Entwicklung hatte. Ebenso gaben<br />

fast alle an, die Zusatzbelastung <strong>der</strong> Eltern deutlich gespürt zu haben.<br />

Abschließend kann man sagen, dass die Gegenwart des <strong>Geschwister</strong>s <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

für die gesamte Familie eine Belastung darstellte.<br />

8.1.3. These 3: Familie rückt enger zusammen<br />

Durch die Behin<strong>der</strong>ung rückt die Familie enger zusammen.<br />

Neun <strong>der</strong> <strong>von</strong> uns Befragten hatten das Gefühl, dass ihre Familie durch die Behin<strong>der</strong>ung<br />

ihres <strong>Geschwister</strong>s enger <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verbunden ist. Die Hälfte gab<br />

an, dass sie dies nicht empfinden, o<strong>der</strong> dass das da<strong>mit</strong> nichts zu tun hätte. Drei<br />

unserer Interviewpartner waren sich nicht sicher und meinten, „sie könnten das<br />

so nicht sagen“. Eine Person machte keine Angabe dazu.<br />

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