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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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Als das Kind abends vom Kostümfest abgeholt wird, bricht das <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung beim Anblick all <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Tränen aus und möchte gerne dort<br />

bleiben. Wie soll es auch verstehen, dass es dort nicht erwünscht ist?<br />

„Vielleicht ist es sozialer in seinem Verhalten, liebevoller, zufriedener als manche<br />

seiner verwöhnten o<strong>der</strong> ungebärdigen Spielgefährten. Aber sein niedriger<br />

Intelligenzquotient, sein an<strong>der</strong>es Aussehen und Sprechen machen es ungeprüft<br />

zu einem unerwünschten Mitglied <strong>der</strong> Gesellschaft. Diese Gesellschaft erspart<br />

sich durch Vorurteile eine Auseinan<strong>der</strong>setzung und eine Begegnung <strong>mit</strong> sogenannten<br />

[!] Außenseitern, die heilsam und korrigierend in das Selbstverständnis<br />

einer in diesem Fall aus Kin<strong>der</strong>n bestehenden Gesellschaft eingreifen könnte.<br />

Kin<strong>der</strong> übernehmen Vorurteile und Meinungen <strong>von</strong> den Erwachsenen, sie selbst<br />

sind gewöhnlich neugierig-offen und vorurteilsfrei.“ (Görres, 1987, S. 89)<br />

Das oben genannte Beispiel ist nur eines unter vielen, welches <strong>Situation</strong>en<br />

deutlich macht, <strong>mit</strong> denen sich Eltern und so<strong>mit</strong> auch die <strong>Geschwister</strong> <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung täglich auseinan<strong>der</strong>setzen müssen.<br />

Ein Umfeld, welches diese <strong>Menschen</strong> annimmt, so wie sie sind, welches versucht,<br />

Familien<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Angehörige zu unterstützen anstatt sie auszugrenzen,<br />

erspart gerade den <strong>Geschwister</strong>n viel Unsicherheit, Scham und Zweifel.<br />

(vgl. Achilles, 1997, S. 155)<br />

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