Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

Sichtweise hatten jegliche ihrer Meinungsverschiedenheiten die gleiche
Bedeutung wie ein ganz normaler Streit unter Geschwistern.
Lediglich eine geringe Anzahl unserer Interviewpartner berichtete davon, ihre
Aggressionen in solchen Momenten unterdrückt zu haben.
Einflüsse auf die eigene Entwicklung:
Achilles, Seifert und Hackenberg sind sich einig, dass das Zusammenleben mit
einem Kind mit Behinderung auf die Entwicklung der Geschwister Einfluss
nimmt. Ob diese Beeinflussung positive oder negative Folgen hat, hängt von
vielen Faktoren ab. Auch in Schilderungen von Geschwistern findet man beide
Aspekte, allerdings tendiert ein etwas größerer Teil dazu, mehr positive Gesichtspunkte
in der Beeinflussung zu sehen.
Bei der Partnerwahl der Geschwister spielt die Behinderung fast immer eine
Rolle. Viele sehen dies als einen Charaktertest und damit als wichtiges Auswahlkriterium,
welches sie positiv bewerten. Lediglich Seifert ist hier anderer
Meinung.
Bei der Berufswahl sind sich die Autoren wieder einig, dass die Behinderung
des Geschwisters keine oder nur eine sehr geringe Rolle spielt. Man findet zwar
vereinzelt eine Tendenz zu sozialen Berufen, meist aber nicht zu der Arbeit mit
Menschen mit Behinderungen.
Unsere Befragung brachte ähnliche Ergebnisse. Fast alle Interviewpartner waren
der Ansicht, dass die Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit dem Geschwister
mit Behinderung ihr Leben beeinflusst hat.
Auch im Bereich der Partnerwahl bestätigten sich die Ergebnisse. Die meisten
gaben an, dass die Einstellung des Partners zu Behinderungen ein wichtiges
Auswahlkriterium sei.
Die Berufswahl hatte bei einem Drittel unserer Befragten etwas mit der Behinderung
des Geschwisters zu tun. Allerdings arbeiten nur sehr wenige im sozialen
Bereich, so dass man sagen kann, dass sich die Ergebnisse aus der Literatur
ebenfalls bestätigt haben.
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