Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

fremde Leute oder die Einrichtung, in der das Geschwisters mit Behinderung
lebt, abgeben müssten.
Beispiel 7:
I: Hast du das Gef..., nee. Ach doch, hast du das Gefühl, dass deine Eltern die
Verantwortung schwer abgeben könnten, wenn sie’s mal machen müssten?
B: Ich glaub, das geht, weil wir das jetzt schon ganz gut üben und ich denk, ich
hab sie momentan bisher noch nicht enttäuscht, hoff ich, denk ich zumindest,
also ich denk mal, das ist okay.
P: Du meinst, das ist dann auch mehr so schrittweise...
B: Jaa, das ist ihnen auch sehr wichtig ähm, Sie drängen mich dann nicht, aber
wenn ich sag, das und das würd' ich gern mitkriegen, gar kein Problem, …
(vgl. Anhang, Interview 20)
Beispiel 8:
I: Mhm. Hast du das Gefühl, dass deine Mutter die Verantwortung später mal
nur schwer abgeben kann?
B: Was meinst du mit später?
I: Also wenn sie einfach nicht mehr kann, sprich zum Beispiel dann an euch
oder...
B: Wenn sie zu alt ist?
I: Ja.
B: Ähm, also abgeben kann, ja wahrscheinlich schon, vor allem weil sie auch
ganz doll aufpasst, dass sie mir und meinem älteren Bruder nicht zur Last fallen
will. Also sie hat schon für sich, sie sagt jetzt nicht, ihr seid die Geschwister, ihr
müsste euch auch kümmern, also sie würde bis zum Umfallen irgendwie Kräfte
aufbringen, um sich um ihn zu kümmern, bevor sie irgendwas sagen würde,
oder was einfordern würde und sie gibt dies, sie ist kein Typ, der gern Verantwortung
abgibt, des ist auch in ihrem Beruf nicht so und insofern wird sie dies
auch mit Patrik nicht so leicht machen. Des ist bestimmt ein Phänomen von
Müttern behinderter Kinder.
(vgl. Anhang, Interview 25)
Abschließend kann man sagen, dass bis auf eine Ausnahme alle Geschwister
angaben, ihren Eltern sei das Loslassen sehr schwer gefallen.
Bei der Verantwortungsübergabe zeichnet sich ein differenzierteres Bild ab. Es
ist hier stark davon abhängig, an wen die Eltern diese abgeben sollen.
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