05.01.2013 Aufrufe

Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studenten aus den unteren Schichten dagegen werden seltener durch das Verhalten<br />

<strong>der</strong> Eltern diesbezüglich beeinflusst. Männer haben auch in diesem Fall<br />

deutlich weniger Pflichten im Bereich <strong>der</strong> Betreuung als Frauen, welche häufig<br />

einen Großteil <strong>der</strong> Verantwortung für das <strong>Geschwister</strong> übernehmen. In solchen<br />

Familien gilt eine große <strong>Geschwister</strong>zahl allerdings durchaus als entlastend,<br />

denn so können bestimmte Aufgaben unter den <strong>Geschwister</strong>n aufgeteilt<br />

werden. (vgl. Seifert, 1989, S. 19f)<br />

Die Einstellung <strong>der</strong> Eltern zu <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung ihres Kindes sowie die Art und<br />

Weise, wie sie im Alltag da<strong>mit</strong> umgehen, prägt nach einigen Untersuchungen<br />

die Sichtweise <strong>der</strong> gesunden <strong>Geschwister</strong> deutlich.<br />

Es stellte sich heraus, dass vor allem die Sichtweise <strong>der</strong> Mutter wichtig für<br />

einen positiven Umgang ihrer Kin<strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung des <strong>Geschwister</strong>s ist.<br />

Wenn die Mutter <strong>mit</strong> ihrer allgemeinen Lebenssituation zufrieden ist, für sich<br />

selber Aktivitäten außerhalb des Hauses wahrt und so<strong>mit</strong> auch in diesen Bereichen<br />

soziale Kontakte pflegt, wirkt sich dies positiv auf die gesamte Familiensituation<br />

und so<strong>mit</strong> auch auf die übrigen <strong>Geschwister</strong> aus.<br />

An<strong>der</strong>erseits werden Fälle beschreiben, in denen <strong>der</strong> Umgang <strong>der</strong> Eltern <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Situation</strong> keinerlei Auswirkungen auf die Sichtweise <strong>der</strong> übrigen <strong>Geschwister</strong><br />

hat. Denn obwohl sie ihrem Kind <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung negativ gegenüberstanden,<br />

wurde dieses Verhalten nicht automatisch <strong>von</strong> den <strong>Geschwister</strong>n übernommen.<br />

(vgl. Seifert, 1989, S. 21)<br />

„<strong>Geschwister</strong> behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong> erweisen sich in <strong>der</strong> psychologischen Untersuchung<br />

als Risikogruppe, insofern sie zahlreichen zusätzlichen Belastungen<br />

praktischer, emotionaler und kognitiver Art im Vergleich zu Gleichaltrigen ausgesetzt<br />

sind. Dennoch vermögen ein Großteil <strong>der</strong> untersuchten <strong>Geschwister</strong> <strong>mit</strong><br />

diesen Belastungen fertig zu werden, ohne psychosoziale Störungen zu<br />

entwickeln.“ (Hackenberg, 1992, S. 16)<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!