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Studien zur Situation der Geschwister von Menschen mit Behinderung

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äußern können, besteht für die Eltern und Helfer die Möglichkeit, Zugang<br />

zu ihnen zu finden und ihre Probleme aufzugreifen.<br />

3. Im Rahmen <strong>der</strong> psychosozialen Unterstützung sollten außerdem die Befürchtungen<br />

<strong>der</strong> Eltern aufgegriffen werden, da<strong>mit</strong> ihnen bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

ihrer Selbstzweifel und Schuldgefühle geholfen werden kann.<br />

(vgl. Tröster, 2000a, S. 33)<br />

4.3. Ausdrucksformen <strong>von</strong> Aggressionen<br />

Nach Meinung vieler Psychologen gibt es im Leben außer <strong>der</strong> Beziehung <strong>der</strong><br />

<strong>Geschwister</strong> untereinan<strong>der</strong> keine, in <strong>der</strong> Gefühle wie Hass, Wut und Neid so<br />

offen ausgelebt werden. Dies ist begründet in <strong>der</strong> lebenslangen Beziehung zum<br />

<strong>Geschwister</strong>. Konflikte <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Menschen</strong> können ohne große Probleme<br />

vermieden werden.<br />

Überdies kennen wir keinen <strong>Menschen</strong> so gut wie den eigenen Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die<br />

eigene Schwester und während es uns wichtig ist, dass Freunde o<strong>der</strong> fremde<br />

<strong>Menschen</strong> eine gute Meinung <strong>von</strong> uns haben, ist dies bei Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Schwester<br />

für uns weniger <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

So scheuen wir uns nicht, diesen <strong>Menschen</strong> im Streit mutwillig <strong>mit</strong> seinen<br />

Schwächen zu konfrontieren und ihn zu verletzen. Aus diesem Grund ist die<br />

<strong>Geschwister</strong>beziehung eine <strong>der</strong> ehrlichsten Beziehungen generell. (vgl. Achilles,<br />

1997, S. 54)<br />

In dieser Beziehung ist es alltäglich, dass ein gewisser Kampf um die Gunst<br />

und Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Eltern stattfindet. Durchsetzungsvermögen, Konkurrenz-verhalten,<br />

Identitätsfindung, Abgrenzung und Nähe sind die gewichtigsten<br />

Faktoren, um die es sich hierbei handelt.<br />

All diese Faktoren jedoch nehmen in ihrer Wichtigkeit ab, wenn <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

die Schwester eine Behin<strong>der</strong>ung hat, denn nun werden <strong>von</strong> nicht behin<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Geschwister</strong>n überwiegend Rücksichtnahme und Verständnis erwartet. (vgl.<br />

Achilles, 1997, S. 53)<br />

Sie sehen sich <strong>mit</strong> <strong>Situation</strong>en konfrontiert, denen sie hilflos und ausgeliefert<br />

sind. <strong>Situation</strong>en, in denen sie nicht verstehen, warum abermals sie es sind, die<br />

nachgeben müssen o<strong>der</strong> warum die Eltern wie<strong>der</strong> einmal auf <strong>der</strong> Seite des<br />

<strong>Geschwister</strong>s <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung stehen.<br />

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