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3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

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t<br />

und ein Team internationaler Wissenschaftler publizierten<br />

zum Beispiel 2010 einen Aufsatz in den »Proceedings of<br />

the National Academy of Sciences in the United States of<br />

America«. Darin legten sie die Ergebnisse der »ersten<br />

umfassenden Bewertung der Folgen des demographischen<br />

Wandels auf die globalen CO 2 ­Emissionen« dar.<br />

In dem Aufsatz »Global Demographic Trends and<br />

Future Carbon Emissions« werden Ergebnisse präsentiert,<br />

die auf einem neuen energieökonomischen Wachstumsmodell<br />

basieren, das eine Vielzahl demographischer<br />

Faktoren mit einbezieht. »[W]ie wir zeigen, könnten<br />

durch eine Verlangsamung des Bevölkerungswachstums<br />

16 bis 19 Prozent der Emissionsminderungen bis 2050<br />

erreicht werden, die zur Vermeidung gefährlicher Klimaveränderungen<br />

als erforderlich erachtet werden«, so<br />

O’Neill. In den Bericht flossen Daten aus 34 Ländern mit<br />

insgesamt 61 Prozent der Weltbevölkerung ein.<br />

Ein weiteres Ergebnis lautet, dass aufgrund der fortschreitenden<br />

Alterung der Weltbevölkerung die Emissionen<br />

auf lange Sicht um bis zu 20 Prozent sinken werden. Das<br />

ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die meisten<br />

Industrieländer mit vergleichsweise hohen Pro­Kopf­<br />

96<br />

Felismina Bacela und ihr Mann Silvestre Celestino Uele bauen in ihrem<br />

Garten Kohl, Kartoffeln und andere Produkte an, die sie auf einem Markt in<br />

Maputo verkaufen.<br />

© UNFPA/Pedro Sá da Bandeira<br />

KAPITEL 7: dIE RESSOURCEN dER ERdE TEILEN UNd BEWAHREN<br />

Emissionsraten von Alterung betroffen sind. »In dem<br />

Modell gehen alternde Bevölkerungen mit einer geringeren<br />

Arbeitsproduktivität beziehungsweise sinkenden Erwerbstätigkeits<br />

quoten bei den älteren Bevölkerungsgruppen<br />

einher«, legen die Wissenschaftler dar. Das führt – bei<br />

ansonsten gleich bleibenden Bedingungen – zu »einem<br />

verlang samten Wirtschaftswachstum«, heißt es in dem<br />

Bericht. Damit wird ein bislang wenig beachteter Punkt<br />

in der Debatte über Kosten und Nutzen alternder<br />

Bevölkerung angesprochen.<br />

Aber selbst wenn das Bevölkerungswachstum gestoppt<br />

werden könnte, würde sich das kaum unmittelbar auf<br />

das Klimaproblem auswirken. Es würde auch nichts an<br />

der Notwendigkeit ändern, die globalen Treibhausgasemissionen<br />

bis Mitte des Jahrhunderts um 50 bis 80 Pro zent<br />

zu reduzieren, betont Fred Pearce in seinem Artikel.<br />

»Angesichts der bestehenden Einkommensungleichheiten<br />

bleibt der exzessive Konsum der wenigen Wohlhabenden<br />

das Schlüsselproblem – und nicht die wachsende Zahl der<br />

vielen Armen.«<br />

Die Arbeit von Professor Cai Lin vom Zentrum <strong>für</strong><br />

Bevölkerungs­ und Entwicklungsstudien an der Renmin<br />

Universität in Peking ist ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> die<br />

zunehmende Erkenntnis, dass sehr viele Faktoren Bestandteil<br />

der Bevölkerungs­ und der Entwicklungsdiskussion<br />

sind und dass sie alle mit einbezogen werden müssen.<br />

Laut Cai Lin arbeitet China an einer umfassenden und<br />

ganzheitlichen Sichtweise der Beziehungen zwischen<br />

Bevölkerungsentwicklung, Umwelt und Klimawandel.<br />

Diese neue Perspektive beziehe sich nicht nur auf<br />

bevölkerungspolitische Maßnahmen, sondern auch auf<br />

die Neuausrichtung von Industriesektoren sowie auf<br />

Verbesserungen im Energiesektor, in der Landwirtschaft,<br />

der Nutztierhaltung und der Forstwirtschaft.<br />

Im Jahr 2006 veröffentlichte die Regierung in Peking<br />

den ersten Nationalen Bericht zur Bewertung des Klimawandels<br />

in China, auf den zwei Jahre später ein nationaler<br />

Aktionsplan folgte. Seitdem hat das Land konkrete<br />

Maßnahmen ergriffen, um die industrielle Verschmutzung<br />

zu reduzieren, die Luftqualität in den Städten zu

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