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3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

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aufgestockt haben, stagnieren die Ausgaben <strong>für</strong> die sexuelle<br />

und reproduktive Gesundheit.<br />

»Aber es geht nicht nur um das Geld«, argumentiert<br />

Osotimehin. »Es geht auch darum, dass Personal abgezogen<br />

wurde, das <strong>für</strong> reproduktive Gesundheitsdienste<br />

ausgebildet war. <strong>Familienplanung</strong>sexperten haben Jobs als<br />

Berater <strong>für</strong> HIV­Testprogramme bekommen. Wir haben<br />

einfach alle Leute abgezogen. Im Rückblick glaube ich,<br />

wir hätten damals sagen sollen: ›Ja, wir haben dieses<br />

Problem und wir werden es in Angriff nehmen. Aber auch<br />

das, was die Leute heute tun, ist da<strong>für</strong> sehr relevant.<br />

Warum also bauen wir das, was wir haben, nicht einfach<br />

aus?‹ Es sollte nicht darum gehen, sich <strong>für</strong> das eine oder<br />

das andere zu entscheiden; wir müssen beides machen.«<br />

Kondome beispielsweise sollten nicht entweder als<br />

<strong>Familienplanung</strong>smethode oder als Mittel zur HIV­<br />

Präventionen wahrgenommen werden. Sie dienten beiden<br />

Zwecken, und deshalb sei es kaum sinnvoll, sie in verschiedene<br />

Schubladen zu packen oder aus separaten<br />

Budgets zu bezahlen. Inzwischen würden Kondome fast<br />

überall als Mittel der HIV­Prävention wahrgenommen.<br />

Mittel <strong>für</strong> Bevölkerungsprogramme, 1998–2008<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Mrd. US-Dollar<br />

2,9<br />

2,7<br />

1,7<br />

1,3<br />

1,7<br />

2,0 2,1<br />

0,7 0,6<br />

104 KAPITEL 8: dER WEG VOR UNS: dIE AGENdA VON KAIRO VOLLENdEN<br />

4,2<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: Financial Resource Flows for Population Activities in 2008, UNFPA, 2010<br />

5,2<br />

7,0<br />

Die meisten Leute scheinen vergessen zu haben, dass sie<br />

ursprünglich der <strong>Familienplanung</strong> dienten.<br />

Manche Länder hätten in der Vergangenheit die<br />

<strong>Familienplanung</strong> vernachlässigt. Deshalb seien die Rechte<br />

der Frau nicht überall angemessen beachtet worden, gibt<br />

Osotimehin zu bedenken. Aber es gebe auch Länder wie<br />

Bangladesch, die große Anstrengungen unternommen<br />

hätten, um den ungedeckten Bedarf an Familien planungsdiensten<br />

zu befriedigen.<br />

T. Paul Shultz ist Ökonom am Economic Growth<br />

Centre der Fakultät <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften an der<br />

Universtät Yale. Er hat sich intensiv mit dem von der<br />

Regierung in Bangladesch versuchsweise im Distrikt<br />

Matlab initiierten freiwilligen <strong>Familienplanung</strong>sprogramm<br />

befasst. Über die Reduzierung der Fruchtbarkeitsraten<br />

hinaus hat das Land große Fortschritte bei der Bildung<br />

von Mädchen und anderen MDG­Unterzielen erreicht.<br />

Die Ergebnisse von Shultz’ Untersuchung erschienen 2009<br />

unter dem Titel »How Does Family Planning Promote<br />

Development?: Evidence from a Social Experiment in<br />

Matlab, Bangladesh, 1977–1996«.<br />

7,3<br />

8,2<br />

10,1<br />

Schließt Mittel der Geberländer,<br />

der Vereinten<br />

Nationen, von Stiftungen,<br />

NGOs und Entwicklungsbanken<br />

mit ein. Rechnet man<br />

die darlehen der Enwicklungsbanken<br />

hinzu, würden die<br />

Gesamtsummen zwischen<br />

2,1 Milliarden US­dollar im<br />

Jahr 1998 und 10,4 Milliarden<br />

US­dollar in 2008 ausmachen.<br />

Einschl. HIV/Aids<br />

Ohne HIV/Aids<br />

Nur <strong>Familienplanung</strong>

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