3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
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eschleunigen und erweitern muss. Dann verstünden<br />
mehr Menschen, dass diese Methoden sicher sind und<br />
ihnen zu einem besseren Leben verhelfen können. Außerdem<br />
müsse Mosambik seinen Ansatz der <strong>Familienplanung</strong><br />
so verändern, dass auch die Männer mit einbezogen<br />
werden. »Bislang konzentriert sich die <strong>Familienplanung</strong><br />
in Mosambik vor allem auf die Frauen«, sagt Chavane.<br />
»Jetzt arbeiten wir stärker darauf hin, die ganze Familie<br />
zu erreichen, Diskussionen anzuregen und die Nachfrage<br />
nach <strong>Familienplanung</strong> zu steigern.« Aber nicht nur<br />
Männer wollen große Familien. Einer Umfrage aus dem<br />
Jahr 2003 zufolge wünschen sich die Frauen in Mosambik<br />
durchschnittlich 5,3 Kinder.<br />
Wie in vielen anderen Ländern auch, würden <strong>Familienplanung</strong>sdienste<br />
in Mosambik zunehmend in Programme<br />
zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit, einschließlich<br />
HIVPrävention, integriert, so Guzman. Damit<br />
sollen Synergien geschaffen werden, die sowohl die Zahl<br />
t Mütter warten mit ihren Kindern beim Verband <strong>für</strong> <strong>Familienplanung</strong> in Abo<br />
Attwa bei Ismailia auf den Arzt.<br />
© UNFPA/Matthew Cassel<br />
48 KAPITEL 4: EINFLUSSFAKTOREN AUF dIE GEBURTENRATE<br />
ungewollter Schwangerschaften reduzieren als auch die<br />
Zahl der HIVInfektionen niedrig halten sollen. Im<br />
Rahmen von <strong>Familienplanung</strong>sdiensten werden deshalb<br />
nicht nur Tests <strong>für</strong> die Schwangerschaftsvorsorge, sondern<br />
auch HIVTests angeboten. Und in der HIVPrävention<br />
und Behandlung werden schwangere Mütter dazu<br />
angehalten, Kondome zu benutzen. Zudem erhalten sie<br />
antiretrovirale Medikamente, um die Übertragung des<br />
Virus auf ihre Neugeborenen zu verhindern. Dank<br />
Geração Biz, einer Gemeinschaftsinitiative dreier staatlicher<br />
Ministerien zur Prävention von HIVInfektionen<br />
und ungeplanten Schwangerschaften, sind integrierte<br />
Dienstleistungen bereits die Regel.<br />
Samuel Mills ist ein hochrangiger Gesundheitsexperte<br />
bei der Weltbank. Er ist davon überzeugt, dass man in<br />
Mosambik – ebenso wie in vielen anderen Ländern<br />
auch – mehr tun könnte, um über die Anwendung von<br />
Verhütungsmitteln, größere Abstände zwischen den<br />
Geburten und kleinere Familien aufzuklären.<br />
»Den Männern müssen wir klarmachen, dass es wirtschaftlich<br />
sinnvoller ist, zwischen den Geburten längere<br />
Pausen einzulegen und weniger Kinder zu bekommen.<br />
Wer weniger Kinder hat, kann es sich eher leisten, ihnen<br />
Bildung zu ermöglichen. Außerdem braucht man weniger<br />
Geld <strong>für</strong> die Ernährung. Die Botschaft <strong>für</strong> die Frauen<br />
sollte lauten, dass größere Abstände zwischen den<br />
Schwangerschaften dazu führen, dass Kinder und Mutter<br />
gesünder sind.«<br />
»Wir versuchen nicht, die Leute zu überreden, kleinere<br />
Familien zu haben«, betont Chavane. »Statt dessen ermuntern<br />
wir sie, mit der ersten Schwangerschaft zu<br />
warten. Wir sagen ihnen, dass die Familie zwischen zwei<br />
Schwangerschaften mindestens zwei Jahre Pause einlegen<br />
sollte, damit Mutter und Kind gesund bleiben.« Chavane<br />
zufolge hat die Regierung eine Aufklärungskampagne<br />
über die Vorteile größerer Abstände zwischen den<br />
Geburten gestartet. Darin machen sich bekannte Persönlichkeiten,<br />
wie zum Beispiel die First Lady Maria da Luz<br />
Guebuza, <strong>für</strong> das Anliegen der <strong>Familienplanung</strong> stark.