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3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

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Ältere Frauen warten im Altenheim St. Mary im indischen Neu-Delhi auf Besuch.<br />

© Sanjit das/Panos<br />

zu überleben versuchten, was sie auf den Feldern ernten<br />

konnten – vor allem Weizen, Mais und Bohnen. 2003<br />

wurde die Landwirtschaft von Gengxi vollständig umgestaltet,<br />

heute beziehen die Bewohner ihr Einkommen<br />

aus Obstgärten und Lauben, die von älteren Menschen<br />

bewirtschaftet werden können. Das jährliche Pro­Kopf­<br />

Einkommen sei, so die Angestellten des Verbands, in<br />

weniger als einem Jahrzehnt von ungefähr 1.000 Yuan<br />

(ca. 154 US­Dollar) auf 6.480 Yuan (ca. 1.000 US­Dollar)<br />

gestiegen.<br />

das Streben nach mehr Unabhängigkeit<br />

In China wie in Indien führt das Interesse an der<br />

wachsenden Bevölkerungsgruppe der über Sechzigjährigen<br />

zu reger Forschungstätigkeit. Die seit langem vorherrschende<br />

Meinung, die Versorgung alter Menschen sei die<br />

natürliche Aufgabe der Familie, und wenn sie dieser nicht<br />

nachkommt, sollte sie per Gesetz dazu gezwungen<br />

werden, wird inzwischen revidiert. Mit neuen Realitäten<br />

muss man sich auseinandersetzen, sagt K. R. G. Nair,<br />

Honorar professor am Forschungszentrum <strong>für</strong> politische<br />

Wissenschaften in Neu­Delhi. Auch wenn sie länger leben,<br />

geht es alten Menschen nicht immer gut, und nicht alle<br />

haben einen glücklichen Lebensabend. Das schrieb Nair<br />

in einem einführenden Aufsatz zu dem 2009 von ihm<br />

heraus gegebenen wissenschaftlichen Sammelband »Status<br />

of Ageing in India: Challenges and Opportunities«.<br />

Nair zitiert Beispiele von Menschen, die misshandelt<br />

oder im Stich gelassen wurden, und schreibt darüber,<br />

dass die Probleme alter Menschen keine angemessene<br />

Beachtung finden. Er berichtet von den Opfern, die junge<br />

Familien bringen müssen, wenn man von ihnen trotz der<br />

tief greifenden und weit verbreiteten Armut erwartet, dass<br />

sie sich um ihre Eltern und Großeltern kümmern. Indien<br />

hat weltweit die meisten Menschen, die mit weniger als<br />

1,25 US­Dollar pro Tag auskommen müssen. Nair warnt<br />

vor Gesetzen, wie sie in der Regierung im Gespräch sind.<br />

Mit ihnen sollen Familienmitglieder verpflichtet werden,<br />

sich um die älteren Menschen zu kümmern. Das könne<br />

jedoch dazu führen, dass die Verantwortung des Staates<br />

<strong>für</strong> die Unterstützung von Senioren gedrosselt wird. Nair<br />

empfiehlt, auch das Potenzial der »jungen Alten« zwischen<br />

WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011<br />

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