24.09.2012 Aufrufe

3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

t<br />

KAPITEL<br />

SIEBEN<br />

die ressourcen der Erde<br />

teilen und bewahren<br />

Seit dem Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992 hat das weltweite Wirtschaftswachstum<br />

viele Millionen Menschen aus der Armut befreit. Aber dieses Wachstum hat<br />

seinen Preis. Es verursacht Kosten, die, wie Achim Steiner, Exekutivdirektor des<br />

Umweltprogramms der Vereinten Nationen auf einer UN­Konferenz im Mai 2011<br />

mahnte, »in zunehmendem Maße von den Armen und den Schutzlosen auf diesem<br />

Planeten getragen werden«.<br />

Das schließe viele in den am wenigsten entwickelten<br />

Ländern ein. Die vergangenen zwei Jahrzehnte »haben in<br />

ökonomischer, gesellschaftlicher und ökologischer Hinsicht<br />

ebenso bemerkenswerte wie ernüchternde Veränderungen<br />

mit sich gebracht«, konstatierte Steiner.<br />

Vom Klimawandel bis zum Verlust der Artenvielfalt,<br />

von der fortschreitenden Bodendegradation bis zur<br />

zunehmenden Verknappung der Wasservorräte: Die ökologischen<br />

Veränderungen schlagen sich in eskalierenden<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen und<br />

Engpässen nieder.<br />

»Wir wissen, dass unsere Volkswirtschaften weiter<br />

wachsen müssen, damit mehr Menschen aus der Armut<br />

entkommen und wir ausreichend Arbeitsplätze <strong>für</strong> unterbeschäftigte<br />

oder arbeitslose junge Menschen in den<br />

Entwicklungsländern schaffen können – insbesondere in<br />

den am wenigsten entwickelten Ländern«, erklärte Steiner.<br />

Doch er betonte, dass in einer Welt der sieben Milliarden<br />

Menschen »dieses Wachstum weitaus intelligenter erfolgen<br />

muss«. Wenn nicht, warnte er, »werden die Risiken und<br />

Ein Junge verkauft Wasser in Flaschen im nigerianischen Lagos.<br />

© UNFPA/Akintunde Akinleye<br />

Unsicherheiten, die wir in den vergangenen zwei Jahren<br />

bei den Preisen <strong>für</strong> Energie, Nahrungsmittel und andere<br />

Rohstoffe erlebt haben, aller Wahrschein lichkeit nach<br />

immer extremer und sozial problematischer werden«.<br />

Steiner rief zum Übergang in eine »grüne Wirtschaft«<br />

auf, die nicht nur das Wirtschaftswachstum vorantreiben<br />

könne, sondern auch zur Bekämpfung der Armut beitrage.<br />

»Es ist möglich«, erklärte er, »Wachstum und Beschäftigung<br />

zu mobilisieren und dabei den ökologischen Fußabdruck<br />

der Menschheit auf ein akzeptables Maß zu begrenzen.«<br />

Der ökologische Fußabdruck der Menschheit ist nach<br />

Angaben des kalifornischen Forschungsinstituts Global<br />

Footprint Network bereits heute zu groß: Seit den 1970er<br />

Jahren überschreitet die Menschheit die ökologische<br />

Tragfähigkeit der Erde. »Inzwischen benötigt die Erde<br />

eineinhalb Jahre, um das zu regenerieren, was wir in<br />

einem Jahr verbrauchen«, warnen die Forscher. Der<br />

ökologische Fußabdruck gibt an, wie viel Land­ und<br />

Wasserfläche eine menschliche Bevölkerung beansprucht,<br />

um unter Verwendung gängiger Technologien die von<br />

ihr konsumierten Ressourcen zu produzieren und die von<br />

ihr erzeugten Kohlendioxidemissionen zu absorbieren.<br />

WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!