3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
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Sara Topelson Fridman, stellvertretende Ministerin <strong>für</strong> Stadt- und<br />
Regionalentwicklung im mexikanischen Ministerium <strong>für</strong> Soziale Entwicklung.<br />
© UNFPA/Ricardo Ramirez Arriola<br />
Internationalen Tag der Frau. Das Haus wird ganz allein<br />
von Sasu Nina Tesfamariam betrieben, einer freigiebigen<br />
Gönnerin, die die Frauen mit einfachem Essen versorgt,<br />
sie berät und ihnen <strong>Gesellschaft</strong> leistet.<br />
Auf dem Land in Mexiko können ältere Menschen,<br />
wie an vielen anderen Orten, in den letzten Jahren ihres<br />
Lebens nicht immer auf die beruhigende Sicherheit eines<br />
familiären Zuhauses zählen. Deshalb zahlt die Regierung<br />
den über Siebzigjährigen nun eine kleine Bei hilfe zum<br />
Lebensunterhalt. So können sie etwas zum Haushalts einkommen<br />
beitragen, was dabei hilft, mögliche Spannungen<br />
zwischen den Generationen abzubauen. »Für die Älteren<br />
auf dem Land ist das sehr gut, denn wir alle wissen, dass<br />
die Söhne ihre über siebzigjährigen Eltern z unehmend<br />
als Belastung empfinden«, sagt Sara Topelson Fridman,<br />
stellvertretende Ministerin <strong>für</strong> soziale Entwick lung. »Da<br />
sie alle zwei Monate einen Scheck bekommen, sind sie<br />
keine Last – zumindest haben sie genug Geld <strong>für</strong> ihr<br />
Essen. So wird es leichter.«<br />
die Welt ergraut<br />
In jedem Land – ob reich oder arm, ob Industrie oder<br />
Entwicklungsland – altert die Bevölkerung mehr oder<br />
weniger. Während die heutige Jugend ein mittleres und<br />
höheres Lebensalter erreicht, wird die Gruppe der Alten<br />
bis mindestens 2050 schneller wachsen als irgendeine<br />
30 KAPITEL 3: SICHERHEIT, WIRTSCHAFTLICHE MÖGLICHKEITEN UNd UNABHäNGIGKEIT IM ALTER<br />
andere Altersgruppe der Weltbevölkerung. Zu diesem<br />
Schluss kommt der von der Bevölkerungsabteilung der<br />
Vereinten Nationen veröffentlichte Bericht »World<br />
Population Ageing 1950–2050«. In den Ländern, in denen<br />
die Lebensdauer hoch ist und der Bevölkerungsanteil der<br />
Jugend zurückgeht, wurde diese große politische Herausforderung<br />
bereits erkannt. Auch in Ländern mit mittlerem<br />
Einkommen und in einkommensschwachen Ländern<br />
steigen die Bevölkerungsanteile der über Sechzigjährigen,<br />
der über Siebzigjährigen und in einigen Fällen sogar der<br />
über Achtzigjährigen langsam aber stetig an.<br />
Im Verlauf von sechs Jahrzehnten zeigen Veränderungen<br />
der demographischen Länderprofile, dass die<br />
Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt in den<br />
Industrieländern zwischen 1950 und 2010 zwar um elf<br />
Jahre gestiegen ist, dass aber die Zunahme in weniger<br />
entwickelten Regionen viel stärker war: Dort stieg die<br />
Lebenserwartung im gleichen Zeitraum um 26 Jahre. In<br />
den ärmsten Entwicklungsländern betrug die Zunahme<br />
19,5 Jahre. Die Ausgangssituation der Industrieländer<br />
bei der Lebenserwartung war zwar von vornherein höher<br />
und damit bestand weniger Luft nach oben. Das ändert<br />
jedoch nichts an dem enormen Anstieg der Lebens erwartung<br />
in den Entwicklungsländern. Auch dort können<br />
inzwischen mehr Menschen am medizinischen Fortschritt<br />
teilhaben, der Leben rettet und verlängert – ganz besonders<br />
das Leben von Säuglingen und Kleinkindern.<br />
Je nach Land gibt es sehr unterschiedliche Pläne <strong>für</strong><br />
die alternde Bevölkerung und die Dienstleistungen, die<br />
vom Staat zur Verfügung gestellt werden. NGOs, Gemeinschaften,<br />
einzelne Mitmenschen und private Unternehmen<br />
sind zunehmend gefordert, über die staatlichen<br />
Anstrengungen hinaus einen Beitrag zur Versorgung alter<br />
Menschen zu leisten. Dabei geht es nicht nur darum,<br />
die einfachsten materiellen Grundbedürfnisse der alten<br />
Menschen zu befriedigen, sondern auch um ihre emotionalen,<br />
seelischen, sozialen und technischen Bedürfnisse.<br />
In einem Zeitalter erhöhter Mobilität und Migration,<br />
in dem Familien auseinanderdriften, wollen Großeltern<br />
lernen, wie man mit EMail, sozialen Netzwerken,