3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
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Riistavuori verfügt über eine Wohngemeinschaft <strong>für</strong><br />
DemenzPatienten und eine weitere <strong>für</strong> Menschen mit<br />
geistigpsychischen Erkrankungen. Es gibt Abteilungen<br />
<strong>für</strong> Krisenintervention und Rehabilitation. Außerdem<br />
gibt es 85 Einzelzimmer <strong>für</strong> betreutes Wohnen mit allen<br />
notwendigen Sicherheitseinrichtungen sowie Studiowohnungen<br />
und Zimmer <strong>für</strong> Familienmitglieder, die zu<br />
Besuch kommen. Es gibt sieben Saunen, einen Turn und<br />
Fitnessraum, ein Restaurant und Café, eine Bibliothek,<br />
einen Friseursalon. Es gibt Räume <strong>für</strong> handwerkliche<br />
Betätigung sowie Angebote <strong>für</strong> Massage, Fußpflege und<br />
osteopathische Behandlungen. 43 Hilfsschwestern und<br />
21 Krankenschwestern sind im Zentrum angestellt. Zudem<br />
gibt es einen Stab von Lehrern <strong>für</strong> die unterschiedlichsten<br />
Fächer, ein Therapiezentrum und einen wunderschönen,<br />
ganz in Weiß gehaltenen Ruheraum namens Shangri La.<br />
Er wurde von einem Designer gestaltet und verfügt über<br />
gedimmte Leuchten, klassische Musik, Aromatherapie,<br />
und auf eine große Wand können geräuschlos Bilder von<br />
Wäldern, UnterwasserSzenerien oder Ansichten von<br />
Helsinki projiziert werden. Diese Dienstleistungen können<br />
von Tagesbesuchern ebenso wie von den Bewohnern in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Das Zentrum ist nicht kostenlos, aber die Kosten sind<br />
entsprechend dem Einkommensniveau der Nutzer oder<br />
Bewohner gestaffelt und betragen bis maximal 80 Prozent<br />
der persönlichen Rente. Kirsi Santama ist leitender sozialwissenschaftlicher<br />
Beirat des Zentrums. Er betont, dass<br />
die Reichen zum Teil 3.500 Euro pro Monat <strong>für</strong> die<br />
RundumdieUhrBetreuung bezahlen, die meisten jedoch<br />
bei weniger als 1.000 Euro monatlich liegen. Für ihre<br />
persönlichen Medikamente bezahlen die Kunden des<br />
Zentrums höchstens 600 Euro pro Jahr – alles darüber<br />
hinaus sei kostenlos. Finnland ist ein einkommensstarkes<br />
Land mit einem jährlichen BruttoEinkommen von über<br />
46.000 USDollar pro Kopf. Die OECD hat ermittelt,<br />
dass einige seiner staatlichen und privaten Konzepte der<br />
Altersversorgung zu den großzügigsten der Welt gehören.<br />
»Alt sein ist keine Krankheit«, laute die Botschaft in<br />
Riistavuori, betont Santama. Aber wie lange lässt sich<br />
▲ Die finnischen Rentner Hannu und Armi gehen im Winter gerne Skilaufen.<br />
© UNFPA/Sami Sallinen<br />
dieses Versorgungsniveau angesichts der wachsenden Zahl<br />
derer, die im Alter Hilfe benötigen, aufrechterhalten? Ist<br />
dieses Leben im Alter auf höchstem europäischem Niveau<br />
in einer alternden Welt gefährdet, in der schon reiche<br />
Länder die Belastung spüren und Menschen in ärmeren<br />
Ländern solchen Luxus niemals kennenlernen werden?<br />
MENSCHEN IM ALTEr<br />
Auszüge aus dem Aktionsprogramm der<br />
Kairoer Weltbevölkerungskonferenz<br />
In den meisten <strong>Gesellschaft</strong>en machen Frauen, da sie länger<br />
leben als Männer, den Hauptanteil der älteren Bevölkerung<br />
aus [...].<br />
Die anhaltende Zunahme älterer Altersgruppen in den nationalen<br />
Bevölkerungen – sowohl in absoluten Zahlen als auch<br />
im Verhältnis zu der Bevölkerung im erwerbs fähigen Alter<br />
– hat bedeutende Konsequenzen <strong>für</strong> die Mehr zahl der Länder,<br />
insbesondere hinsichtlich der Praktikabilität bestehender<br />
formeller und informeller Modalitäten <strong>für</strong> die Unter stützung<br />
alter Menschen. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen<br />
dieser »Alterung der Bevölkerung« stellen sowohl<br />
eine Chance <strong>für</strong> alle <strong>Gesellschaft</strong>en als auch eine Herausforderung<br />
an sie dar [...].<br />
WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011<br />
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