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3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung

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in Äthiopien arbeiten; ich will mehr vom Leben.« Er hat<br />

von Jungen und jungen Männern gehört, die 15.000 Birr<br />

(ungefähr 890 US­Dollar) zusammenkratzen, um sich<br />

die ganze Strecke bis nach Südafrika schleusen zu lassen.<br />

Berichten von Hilfsorganisationen <strong>für</strong> Einwanderer an<br />

der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko<br />

zufolge werden einige von ihnen anschließend nach<br />

Mexiko und Zentralamerika weiter geschleust. Man verspricht<br />

ihnen, sie in die Vereinigten Staaten zu bringen.<br />

Auch einige äthiopische Mädchen und junge Frauen<br />

setzen auf Auswanderung, um irgendwo in der Ferne<br />

Arbeit zu finden. Andere verlassen ihre Heimat in<br />

Richtung anderer Landesteile. Manchmal wollen sie einer<br />

von den Eltern arrangierten Eheschließung entgehen.<br />

Ein staatliches Zentrum in Addis Abeba, das von UNFPA<br />

unterstützt wird, bietet außerschulische Bildung in<br />

Mathematik, Englisch, reproduktiver Gesundheit und<br />

Lebenskompetenz <strong>für</strong> Hunderte von Mädchen. Sie alle<br />

sind aus ihrem Elternhaus weggelaufen, um einer<br />

Frühverheiratung zu entgehen. Eine von ihnen, Mulu,<br />

war erst zwölf, als sie floh, nachdem jemand aus der<br />

Nachbarschaft ihr erzählt hatte, dass ihre Eltern einen<br />

Mann <strong>für</strong> sie gefunden hatten und ihre Hochzeit planten.<br />

Seit drei Jahren arbeitet sie als Hausangestellte. Sie<br />

beklagt sich nicht über ihr Leben, weil ihr Arbeitgeber<br />

ihr erlaubt, ins Zentrum zu gehen. Dort befindet sich<br />

auch der Busbahnhof der Stadt, an dem viele Mädchen<br />

ankommen, die nicht wissen, was sie als Nächstes tun<br />

sollen. Die Löhne <strong>für</strong> Hausangestellte wie Mulu sind auch<br />

nach äthiopischen Standards niedrig: Eine von ihnen,<br />

die 23­jährige Wude, verdient umgerechnet etwa drei<br />

US­Dollar pro Monat.<br />

Eine andere junge Frau erzählt, sie habe ein Schaf aus<br />

der Herde der Familie gestohlen, um jemanden zu bezahlen,<br />

der sie aus ihrer Heimat im Süden Äthiopiens nach<br />

Addis Abeba bringen sollte. Unterwegs habe sie sich dann<br />

gegen seine sexuellen Übergriffe wehren müssen. Man<br />

fand sie weinend auf der Straße unweit des Busbahnhofs<br />

der Hauptstadt. Es war ihr nicht gelungen, die Verwandten<br />

ausfindig zu machen, von denen sie wusste, dass sie<br />

irgendwo in der riesigen Stadt sein mussten. Als sie sie<br />

dann doch fand, ließen diese sie zwei Jahre ohne<br />

Bezahlung in ihrem Haus arbeiten und Überstunden<br />

machen. Ihr Leben verbesserte sich geringfügig, als sie in<br />

der Kirche zufällig eine Frau traf, die ihr eine bessere<br />

Stelle anbot.<br />

Internationale Migration<br />

Internationale Migranten, 2010 (in Millionen)<br />

Europa 69,8<br />

Asien 61,3<br />

Nordamerika 50,0<br />

Afrika 19,3<br />

Lateinamerika 7,5<br />

Ozeanien 6,0<br />

Einwanderungsländer mit den meisten internationalen<br />

Migranten, 2010 (in Millionen)<br />

Vereinigte Staaten 42,8<br />

Russische Föderation 12,3<br />

deutschland 10,8<br />

Saudi­Arabien 7,3<br />

Kanada 7,2<br />

die 3 größten Herkunftsländer von Migranten und<br />

ihre geschätzte diaspora (in Millionen)<br />

China 35,0<br />

Indien 20,0<br />

Philippinen 7,0<br />

Quelle: Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen<br />

WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011<br />

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