3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
t<br />
Irma Guevara und Kinder in Metlatónoc, Mexiko. Guevara ist eine ehemalige<br />
Einwanderin in die USA.<br />
© UNFPA/Ricardo Ramirez Arriola<br />
die Städte zu unterstützen. So trage UNFPA dazu bei,<br />
dass das Leben der Menschen besser und die soziale<br />
Ungleichheit nicht weiter verschärft werde. »Wie sorgen<br />
wir da<strong>für</strong>, dass zum Beispiel MexikoStadt trotz der anhaltenden<br />
Zuwanderung alle Bewohner mit Diensten der<br />
reproduktiven Gesundheit versorgen kann? Wie sorgen<br />
wir da<strong>für</strong>, dass alle Menschen in die Lage versetzt werden,<br />
wichtige Lebensentscheidungen selbst zu treffen? Wie<br />
können wir die weit verbreitete geschlechtsspezifische<br />
Gewalt eindämmen? Wie lässt sich sicherstellen, dass junge<br />
Frauen, die vom Land in die Stadt ziehen, weiterhin<br />
Zugang zu Bildung haben und ihre Fähigkeiten voll<br />
einbringen können?«<br />
Auch die Länder mit hohen Einkommen, die<br />
Osotimehin zur dritten Gruppe zusammenfasst, sind von<br />
Migration betroffen – wobei es sich meist um grenzüberschreitende<br />
Zuwanderung handelt. Diese versuchen<br />
sie in ihrem Sinne zu steuern. Gleichzeitig müssen die<br />
meisten dieser Länder ihren alternden Bevölkerungen<br />
gerecht werden. Da<strong>für</strong> müssen sie Wege finden, wie sie<br />
die Bedürfnisse der Älteren erfüllen und zugleich deren<br />
Engagement in den Gemeinden sicherstellen können.<br />
»Jede <strong>Gesellschaft</strong> und jede Kommune muss Strukturen<br />
106 KAPITEL 8: dER WEG VOR UNS: dIE AGENdA VON KAIRO VOLLENdEN<br />
aufbauen, die Platz <strong>für</strong> ältere Menschen bieten, und<br />
sie, die ihr Leben lang gearbeitet haben, mit Würde<br />
behandeln«, fordert Osotimehin.<br />
Über 2014 hinaus<br />
Das ICPDAktionsprogramm läuft 2014 aus. Wie es aussieht,<br />
werden viele Länder bis dahin zahlreiche der darin<br />
festgelegten Ziele nicht erreichen können. »Zum Glück<br />
gibt es eine Resolution der Generalversammlung, die es<br />
uns erlaubt, das Programm über das Jahr 2014 hinaus zu<br />
verlängern. Schließlich haben wir noch viel zu tun«,<br />
gibt Osotimehin zu bedenken. Dies gelte allerdings nicht<br />
<strong>für</strong> die MDGs, die bis 2015 umgesetzt sein müssen.<br />
Die Arbeit von UNFPA trage zur Erfüllung mehrerer<br />
MDGs bei, die auf die Bekämpfung der Armut, die<br />
Gleich stellung der Geschlechter, die Verbesserung der<br />
Mütter gesundheit und auf den universellen Zugang zu<br />
reproduktiver Gesundheit bezogen sind. »Im Moment«,<br />
so Osotimehin, »gibt es noch keine konkrete Vereinbarung<br />
darüber, wie die Entwicklungsagenda <strong>für</strong> die Zeit<br />
nach den MillenniumEntwicklungszielen aussehen wird.«<br />
Aber unabhängig davon, was bis 2015 passiere, »werden<br />
wir mehr auf den globalen Süden hören müssen und vor<br />
allem auf junge Menschen.«<br />
Lola Dare ist Geschäftsführerin des African Council<br />
for Sustainable Health Development sowie des in Nigeria<br />
und Großbritannien eingetragenen Centre for Health<br />
Sciences, Training and Research. Sie drängt auf eine<br />
aktivere Partizipation der Zivilgesellschaften und der<br />
Entwicklungsländer bei der Meinungsbildung auf globaler<br />
Ebene. Dass Mittel <strong>für</strong> die reproduktive Gesundheit<br />
immer noch einfach so gekürzt werden können, ist <strong>für</strong><br />
Dare »ein Versagen der Lobbyarbeit des Südens«. Die<br />
Menschen in den Geberländern »hören uns nicht«,<br />
kritisiert sie. »Sie haben vielleicht ein paar Broschüren mit<br />
Bildern von unterernährten Kindern gesehen. Aber<br />
darüber, wie das Leben bei uns wirklich ist, wissen sie nur<br />
wenig. Wir müssen uns direkt an sie wenden und sagen:<br />
›Diese und jene Themen sind uns wichtig.‹ Es geht nicht<br />
darum, Räume zu schaffen. Die Räume sind da. Es geht