3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
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Alle jungen Migranten, die <strong>für</strong> diesen Bericht interviewt<br />
wurden, konnten anderen Ratschläge geben. Sie wussten<br />
um die ständige Gefahr, bestohlen zu werden, was häufig<br />
vorkommt, wenn junge Menschen unter beengten<br />
Bedingungen außerhalb eines vertrauten Umfelds leben.<br />
Sie kannten sich mit Arbeitsunfällen und anderen<br />
Ge fahren aus. Und sie kannten das Heimweh, die<br />
Einsamkeit und die Depressionen, mit denen manche<br />
junge Migranten zu kämpfen haben.<br />
Die Belastungen bewältigen und den Nutzen maximieren<br />
Mit 214 Millionen Menschen, die heute<br />
außerhalb ihres Herkunftslandes leben,<br />
kann die internationale Migration zu<br />
einem wichtigen Faktor der Entwicklung<br />
werden. Migranten können dazu beitragen,<br />
die wachsende Nachfrage nach<br />
Arbeitskräften in den Industrieländern<br />
zu befriedigen, in denen die Geburtenraten<br />
und die Zahl der Erwerbsfähigen<br />
zurückgehen. Politiker sollten die<br />
Migration daher weniger als Scheitern<br />
von Ent wic k lung, sondern vielmehr als<br />
»Wenn du Heimweh hast, dann geh telefonieren«,<br />
sagt Zhang. »Kümmere dich bei der Arbeit um deine<br />
Sicherheit«, sagt der 21jährige Zhu Qibo. Zhu hatte<br />
einen Freund, der unter Drogen gesetzt und ausgeraubt<br />
wurde. Dieses Ereignis hat ihn etwas <strong>für</strong>s Leben gelehrt.<br />
Er warnt: »Nimm von Fremden nichts zu essen oder zu<br />
trinken an.«<br />
t Anwohner auf den Straßen von Skopje, Ehemalige jugoslawische<br />
Republik Mazedonien.<br />
© VII/Antonin Kratochvil<br />
Entwicklungs instrument und als wichtige<br />
Kapital quelle betrachten.<br />
Im 21. Jahrhundert wird sich die<br />
Migration nach Angaben der ILO durch<br />
die fortschreitende Globalisierung und<br />
Liberalisierung der Wirtschaft sogar<br />
noch verstärken. »Das Handels und<br />
Investitionsklima hält den Strom der<br />
Migranten aufrecht«, stellt die ILO fest.<br />
»Der steigende Bedarf an Arbeitskräften<br />
in den entwickelten Ökonomien und<br />
ihre Verfügbarkeit in den schwach ent<br />
wickelten Ökonomien hat die weltweite<br />
Arbeitsmigration in Gang gesetzt.«<br />
Nach Auffassung der ILO wächst die<br />
Überzeugung, dass die Migration in<br />
allen Staaten ein unverzichtbarer – und<br />
unvermeidlicher – Bestandteil des wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Lebens ist. Die Organisation schlussfolgert,<br />
dass »eine geordnete und richtig<br />
gemanagte Migration sowohl <strong>für</strong> den<br />
Einzelnen als auch <strong>für</strong> ganze <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
vorteilhaft sein kann«.<br />
WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011<br />
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