3 - österreichische Gesellschaft für Familienplanung
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t<br />
KAPITEL<br />
ACHT<br />
der Weg vor uns:<br />
die Agenda von Kairo<br />
vollenden<br />
Heute, da auf unserer Welt sieben Milliarden Menschen leben – darunter knapp<br />
zwei Milliarden Jugendliche und Heranwachsende – ist die 1994 auf der Weltbevölkerungskonferenz<br />
in Kairo beschlossene Agenda wichtiger denn je. Davon<br />
ist Babatunde Osotimehin überzeugt, der seit Januar 2011 Exekutiv direktor von<br />
UNFPA, dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, ist.<br />
Der Meilenstein einer Welt der sieben Milliarden am<br />
31. Oktober stellt eine »große Chance und eine Herausforderung<br />
dar«, erklärt der Medizinprofessor und frühere<br />
nigerianische Gesundheitsminister Osotimehin. Er bringt<br />
in seine neue Tätigkeit umfangreiche Erfahrungen aus<br />
Afrika südlich der Sahara mit ein, einer Region, die von<br />
hohen Fruchtbarkeitsraten und weit verbreiteter Armut<br />
geprägt ist. Und er bringt einen ganzen Schatz an<br />
Erkenntnissen darüber mit, wie sich die Versprechen der<br />
Kairoer Konferenz schneller erfüllen lassen. 1994 wurde<br />
ein auf 20 Jahre angelegtes Aktionsprogramm in Gang<br />
gesetzt. In ihm spiegelte sich die Erkenntnis wider, dass<br />
die Entwicklung der Bevölkerung, reproduktive Gesundheit,<br />
Armut, Produktions und Konsummuster und<br />
Umwelt eng miteinander verwoben sind. Deshalb können<br />
die Herausforderungen, die sich in jedem dieser Bereiche<br />
stellen, <strong>für</strong> sich allein genommen nicht gelöst werden.<br />
»Weil wir vom Meilenstein der sieben Milliarden<br />
ausgehen, gibt es viele Dinge, die wir zu berücksichtigen<br />
Junge Frauen vor dem Ausschuss des Jugendzentrums in Addis Abeba.<br />
© UNFPA/Antonio Fiorente.<br />
haben«, sagt Osotimehin im Hinblick auf die globale<br />
Agenda. »Als erstes möchte ich, dass wir diesen Meilenstein<br />
als Startpunkt begreifen, von dem aus wir die Themen<br />
Bevölkerung, Entwicklung, reproduktive Gesund heit,<br />
reproduktive Rechte und Dienstleistungen – einschließlich<br />
<strong>Familienplanung</strong> – sowie die Themen, die junge Menschen<br />
betreffen, in Angriff nehmen.« Dabei stellt er klar, dass in<br />
allen Punkten den universellen Menschenrechten oberste<br />
Bedeutung zukommt, denn »die Frage nach den Rechten<br />
ist es, die alles andere antreibt«.<br />
UNFPA hat im System der Vereinten Nationen die<br />
Führungsrolle bei Bevölkerungs und Entwicklungsfragen<br />
inne. Hier will Osotimehin den Fokus der Entwicklungsagenturen<br />
und Geber sowie der Zivilgesellschaften und<br />
Regierungen in den von UNFPA unterstützten Ländern<br />
auf praktikable, funktionierende Maßnahmen lenken. So<br />
sollen die Fortschritte bei der Umsetzung der ICPDZiele<br />
wie auch der MDGs rascher erreicht werden. Das gilt<br />
insbesondere <strong>für</strong> das Ziel 5b, das den allgemeinen Zugang<br />
zu Leistungen der reproduktiven Gesundheit bis 2015<br />
sicherstellen soll.<br />
WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2011 101