m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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5.4 Zusammenfassung<br />
Die integrale Selektivität, insbesondere bei dem Stamm 4pF81, war mit einem Wert<br />
von 17,5 mol/mol % nach 25 Stunden am höchsten und sank im weiteren Verlauf ab. Am<br />
Ende der Produktionsphase wurde viel Acetat gebildet. Experimente im Sixfors vario, die<br />
sich aufgrund der manuellen Glucoseeinstellung zeitweise in den Glucosekonzentrationen<br />
unterschieden, hatten gezeigt, dass die Selektivität bei PTS(+)-Stämmen mit zunehmender<br />
Glucosekonzentration abnahm [Rueping 2002]. Der Wert der integralen Selektivität<br />
nach 25 Stunden könnte demzufolge wahrscheinlich dadurch aufrecht erhalten werden,<br />
dass mit abnehmender L-Phenylalanin-Produktion die Glucosezufuhr entsprechend der<br />
Kapazität der Zellen reduziert und damit eine Acetatproduktion vermieden würde. Eine<br />
Steigerung der Selektivität wäre wahrscheinlich auch durch Verwendung einer Mischung<br />
von Glucose und Pentosen wie Arabinose oder Xylose als Substrate möglich. Die Pentosen<br />
werden über ATP-abhängige Permeasen in die Zellen aufgenommen, so dass der Zelle<br />
mehr Phosphoenolpyruvat zur Verfügung steht. Bei gleichzeitiger Überexpression der<br />
Transketolase konnte so die Selektivität der 3-Dehydroshikimat-Produktion gesteigert<br />
werden [Li u. a. 1999].<br />
Bei Bestimmung der theoretischen Selektivität war die Annahme, dass der Fluss durch<br />
den Zitronensäurezyklus Null ist. Sowohl bei dem PTS(+)-Stamm als auch bei dem<br />
PTS(-)-Stamm wurde jedoch ein großer Teil des eingesetzten Kohlenstoffs in Kohlendioxid<br />
umgewandelt (vgl. Abb. 5.3 und Abb. 5.9). Viel Kohlendioxid wird in der Zelle über<br />
den Zitronensäurezyklus gebildet, mit dem die Energieproduktion verbunden ist. Um die<br />
Selektivität insgesamt zu erhöhen, wäre demzufolge eine Verringerung des Flusses in den<br />
Zitronensäurezyklus, bzw. Erhöhung des Rückflusses durch Überexpression oder Deletion<br />
der entsprechenden Gene sinnvoll.<br />
Um Selektivitäten nahe der theoretischen Werte zu erreichen, müssten genetische<br />
Veränderungen vorgenommen werden, wie beschrieben und die L-Phenylalanin-<br />
Produktbildungsraten erhöht werden. Untersuchungen zu prozesstechnischen Einflüssen<br />
auf die L-Phenylalanin-Produktion wie auch prozesstechnische Ansätze zur Verbesserung<br />
der L-Phenylalanin-Produktion werden in den Kapiteln 6 und 7 vorgestellt.<br />
5.4 Zusammenfassung<br />
In diesem Kapitel wurde die L-Phenylalanin-Produktion mit Stämmen mit unterschiedlichen<br />
Systemen zur Glucoseaufnahme, der Glucoseaufnahme über das Phosphotransferasesystem<br />
(PTS(+)) bzw. über einen Glucose-Facilitator (PTS(-)), dargestellt. Der Einfluss<br />
der Glucosekonzentration und der Induktion auf die Produktion mit dem PTS(-)-Stamm<br />
wurden untersucht. Im Anschluss wurde die L-Phenylalanin-Produktion mit den unterschiedlichen<br />
Stämmen einem Vergleich unterzogen.<br />
• Mit dem PTS(+)-Stamm E. <strong>coli</strong> 4pF81 wurde eine L-Phenylalanin-Konzentration<br />
von 206 mmol/l (34 g/l) erreicht. Als Nebenprodukte aus dem Aromatenbiosyntheseweg<br />
wurden nur Shikimat und 3-Dehydroshikimat nachgewiesen. Bis zum Ende der<br />
Fermentation wurde jedoch mit 380 mmol/l viel Acetat gebildet. Die Kohlenstoffbi-<br />
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