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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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7 Integration der Reaktivextraktion in den Fermentationsprozess<br />

In diesen Experimenten setzte wie bei der Fermentation ohne integrierte Extraktion<br />

(vgl. Abschnitt 5.1) Acetatbildung ein, sobald kein L-Phenylalanin mehr produziert wurde.<br />

Daher kann die Acetatbildung, wie bereits zuvor angenommen, als Kriterium für die<br />

abnehmende Fähigkeit der Zellen zur L-Phenylalanin-Produktion gesehen werden (vgl.<br />

Abschnitt 6.2.2). Bei den Experimenten ohne integrierte Extraktion war der Abbruch der<br />

Produktion auf zu hohe Konzentrationen an L-Phenylalanin zurückgeführt worden. Bei der<br />

integrierten Produktabtrennung lagen die L-Phenylalanin-Konzentrationen im Bioreaktor<br />

bei der Fermentation mit langer Extraktion wie auch bei der Fermentation mit zwei Extraktionsphasen<br />

jedoch deutlich niedriger. Daher war eine Abnahme der Produktbildung<br />

durch einen negativen Einfluss durch Scherkräfte, die im Umlauf auf die Zellen ausgeübt<br />

wurden oder durch Eintragung von Bestandteilen der organischen Phase anzunehmen.<br />

Untersuchungen zum Stress auf die Zellen<br />

Auf die Zellen konnte durch den Umlauf zur Zellrückhaltung oder durch den Eintrag<br />

organischer Substanzen Stress ausgeübt werden. Durch eine gelelektrophoretische Auftrennung<br />

der Proteine im zellfreien Fermentationsüberstand wurde festgestellt, dass bei<br />

einer längeren Extraktionsdauer deutlich mehr Proteine im Überstand vorhanden waren<br />

als bei einer kürzeren Extraktionsdauer (siehe Abschnitt A.4). Bei der Fermentation mit<br />

kurzer Extraktion und der höchsten Produktkonzentration waren am wenigsten Proteine<br />

im Überstand, also die wenigsten lysierten Zellen. Ein Unterschied in der Größenverteilung<br />

der Proteine konnte nicht festgestellt werden. Dennoch war damit gezeigt, dass bei<br />

anzunehmendem stärkerem Stress mehr Zellen lysierten und Proteine frei wurden.<br />

Ein negativer Effekt durch Eintrag von Akzeptor in die Fermentation aufgrund von<br />

unzureichender Phasentrennung in den Zentrifugen war nicht festzustellen. Der pH-Wert<br />

des in den Bioreaktor zurückgeführten Raffinats wurde kontinuierlich zur Kontrolle<br />

gemessen.<br />

Mikroskopisch war zwischen Zellen bei einer Fermentation mit und einer Fermentation<br />

ohne integrierte Extraktion kein Unterschied zu erkennen (siehe Abschnitt A.1). Die Plasmidstabilität<br />

lag in allen Fermentationen bis zum Ende bei ≈80 % und war damit mit<br />

der Plasmidstabilität einer Fermentation ohne Extraktion vergleichbar. Daher konnte der<br />

Abbruch der Produktion nicht auf einen Plasmidverlust der Zellen zurückgeführt werden.<br />

Extraktionsgrad<br />

In den Fermentationen war ein Unterschied des erreichten Extraktionsgrades festzustellen,<br />

angegeben in Abb. 7.19. Der Extraktionsgrad der Fermentation mit langer Extraktion<br />

lag durchschnittlich nur bei 35 %. Dieser niedrige Wert war auf den im Vergleich zu<br />

den anderen Experimenten niedrigeren Volumenstrom der organischen Phase von 2 l/h<br />

zurückzuführen. Obwohl die Volumenströme bei den anderen Fermentation gleich waren,<br />

waren auch hier Unterschiede im Extraktionsgrad festzustellen. Der Extraktionsgrad<br />

während der ersten Extraktionsphase des Experimentes mit zwei Extraktionsphasen (2)<br />

lag nur bei 26 % während der Extraktionsgrad sonst bei 45-48 % lag. Ein Extraktionsgrad<br />

von fast 50 % war so hoch, dass die L-Phenylalanin-Konzentration im Reaktor konstant<br />

gehalten oder sogar abgesenkt werden konnte, wie zur Vermeidung einer Inhibierung durch<br />

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