m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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Acetat [mmol/l]<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
6.2 Untersuchungen zum Abbruch der Produktion während des Prozesses<br />
Referenz<br />
Phe-Zugabe<br />
0<br />
0 50 100 150 200 250<br />
L-Phenylalanin [mmol/l]<br />
� [mmol/(g*h)]<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Referenz<br />
Phe-Zugabe<br />
0.0<br />
0 50 100 150 200 250<br />
L-Phenylalanin [mmol/l]<br />
Abb. 6.10: Acetatbildung und Biomasse-spezifische Produktbildungsraten aufgetragen über<br />
die L-Phenylalanin-Konzentrationen bei einer Fermentationen ohne (Referenz) und einer<br />
Fermentation mit L-Phenylalanin-Zugabe während der Produktionsphase<br />
47 mmol/l L-Phenylalanin. Danach stieg die L-Phenylalanin-Konzentration kaum noch<br />
an. Bei der Fermentation ohne L-Phenylalanin-Zugabe stieg die Konzentration langsamer<br />
bis auf über 200 mmol/l an. Deutlicher wird der Einfluss der Zugabe von L-Phenylalanin<br />
bei Betrachtung der Biomasse-spezifischen Produktbildungsraten. Nach der Zugabe<br />
des L-Phenylalanins sank die Produktbildungsrate schnell bis auf Null ab. Die Produktbildungsrate<br />
bei der Referenzfermentation nahm zum Ende der Fermentation mit<br />
zunehmender L-Phenylalanin-Konzentration ebenfalls ab, aber deutlich später und im<br />
Vergleich langsamer. Osmotischer Stress auf die Zellen durch plötzliche Zugabe von<br />
L-Phenylalanin war nicht auszuschließen. Dennoch deuteten die Ergebnisse stark auf eine<br />
Inhibierung der Produktion durch hohe L-Phenylalanin-Konzentrationen hin.<br />
Um die Ergebnisse zu verdeutlichen, ist in Abb. 6.10 die Abhängigkeit der Acetatbildung<br />
und der Produktbildungsrate von der L-Phenylalanin-Konzentration gezeigt. Bei<br />
Erreichen von ≈200 mmol/l L-Phenylalanin nahmen die Produktbildungsraten sowohl<br />
bei der Fermentation ohne L-Phenylalanin-Zugabe als auch bei der Fermentation mit<br />
L-Phenylalanin-Zugabe ab, die Acetatkonzentration hingegen zu. Bei einer Betrachtung<br />
des zeitlichen Verlaufs (vgl. Abb. 6.9) zeigte sich, dass dies unabhängig vom Zeitpunkt war,<br />
da eine L-Phenylalanin-Konzentration von 200 mmol/l zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />
erreicht wurde. Die Acetatbildung kann demzufolge als ein charakteristischer Parameter<br />
für die abnehmende Fähigkeit der Zellen, Glucose in L-Phenylalanin umzusetzen, betrachtet<br />
werden.<br />
Einer Modellierung des Fermentationsprozesses zur L-Phenylalanin-Produktion<br />
mit dem Stamm 4pF20 zufolge, liegt die L-Phenylalanin-Inhibierungskonstante bei<br />
20±1,35 g/l [Takors 2003]. In dem hier dargestellten Experiment wurde die Produktion<br />
bei ≈200 mmol/l (33 g/l) L-Phenylalanin vollständig inhibiert. Die hohe L-Phenylalanin-<br />
Konzentration konnte sowohl eine kinetische Inhibierung verursacht haben, die bei<br />
sinkender Konzentration und nach kurzer Einwirkungsdauer wieder abgenommen hätte,<br />
als auch eine Abnahme der Expression und der Stabilität bei langer Einwirkungsdauer.<br />
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