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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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4 Produktionsorganismen, apparativer Aufbau und Durchführung der Experimente<br />

Die Kalibrierung dauerte bei einer Doppelbestimmung der Lösungen einschließlich aller<br />

Spülvorgänge ungefähr 36 Minuten. Während der Fermentation erfolgte eine Rekalibrierung<br />

über die Kalibrierlösungen im Abstand von 150–200 Messungen. Die Sonde wurde im<br />

Abstand von ungefähr 12 Stunden rekalibriert, indem der vom System ausgegebene Wert<br />

an den extern gemessenen Wert angepasst wurde. Die Kalibrierung erfolgte in der Produktionsphase,<br />

in der kein Wachstum mehr stattfand. Da sich der Glucoseverbrauch der Zellen<br />

in dieser Phase kaum änderte, hatte der ” Datenausfall“ aufgrund der Kalibrierung keinen<br />

negativen Einfluss auf die Regelung.<br />

4.3.3 Prozessdatenerfassung und Prozesskontrolle<br />

Abb. 4.9 zeigt ein Fließbild des Prozesses mit 20 l Bioreaktor und Peripherie. Die Datenerfassung<br />

erfolgte über einen Prozessrechner mit der Software LabView. Über eine serielle<br />

Schnittstelle wurden die vom Infors-System angezeigten Prozessgrößen Begasungsrate,<br />

pH-Wert, Gelöstsauerstoffkonzentration, Druck, Temperatur, Rührerdrehzahl und Gewicht<br />

eingelesen. Bis auf das Gewicht wurden alle Variablen über in die Infors-Steuerung<br />

integrierte PID-Regler geregelt.<br />

Nach Digitalisierung über ein SMP-Interface wurden die analogen Signale der Abgasanalytik<br />

und des Waagenwerts des Ammoniakvorrats über einen zweiten Prozessrechner<br />

mit der Software Medusa 2.0 erfasst (<strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> GmbH, Institut für<br />

Biotechnologie 2). Die Dosiersysteme von Glucose und L-Tyrosin, verbunden über serielle<br />

Schnittstellen, wurden ebenfalls über dieses System gesteuert. Die Zulaufraten wurden an<br />

die Dosiersysteme gesendet und die Istwerte im Prozessrechner aufgezeichnet.<br />

Die Messwerte des OLGA-Systems wurden über einen weiteren Prozessrechner mit<br />

OLGA-Software erfasst und wie das Messsignal des Process Trace Systems über eine serielle<br />

Schnittstelle an die LabView Datenerfassung geleitet und von dort weiter zum Medusa-<br />

System. Daneben wurden auch Reaktorgewicht, die Werte der Abgasanalytik und die Begasungsrate<br />

an dieses System geleitet. Die Medusa-Software wurde für die Glucoseregelung<br />

und die L-Tyrosin-Steuerung über die Sauerstoffaufnahmerate eingesetzt. Das System ermittelte<br />

die Zulaufraten.<br />

4.3.4 Durchführung der Fermentationen<br />

Die Fermentationen erfolgten im Zulaufverfahren. Vor dem Fermentationsbeginn und<br />

vor der Sterilisation des Bioreaktors wurde die pH-Elektrode kalibriert. pH-Elektrode,<br />

Sauerstoffelektrode und Dialysesonde zur Probenahme für die Glucosemessung wurden<br />

in den Reaktor eingebaut. Wurde das OLGA-System zur Glucosemessung mit Filtrationsumlauf<br />

verwendet, wurde dieser eine Stunde mit 1 M Natronlauge sterilisiert und<br />

die Anschlüsse danach in den Reaktor eingebaut. Zulaufflaschen für Substrate und<br />

Ammoniaklösung sowie Schläuche wurden vorab im Autoklav bei 121 ◦ C für 20 Minuten<br />

sterilisiert und angebracht. Dann erfolgte die Sterilisation des mit Wasser gefüllten<br />

Bioreaktors für 20 Minuten bei 121 ◦ C. Nach der Sterilisation wurde das Wasser abgelassen<br />

und Medium in den Reaktor sterilfiltriert. Nachdem 37 ◦ C und ein pH-Wert von<br />

6,5 als Anfangsbedingungen eingestellt waren, wurden die Gelöstsauerstoffkonzentration,<br />

die Abgasanalytik und das jeweilige System zur Online-Messung von Glucose kalibriert.<br />

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