m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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4.3 Fermentationen im Zulaufverfahren im 20 l Bioreaktor<br />
L-Tyrosin Abgas<br />
Glucose<br />
Ammoniak<br />
Zuluft<br />
pH<br />
QIC<br />
pO2 QIC<br />
M<br />
Glucose<br />
QIC<br />
Bioreaktor<br />
QIR QIR<br />
O2 CO2 Dialysesonde<br />
LABVIEW<br />
MEDUSA<br />
Prozesskontrollsystem<br />
Abb. 4.9: Schematische Darstellung des Fermentationsprozesses im 20 l Bioreaktor mit<br />
Peripherie, mit Dialysesonde zur Glucosemessung (Geräteliste, siehe Abschnitt A.2.9)<br />
Das vorgelegte Fermentationsmedium (6,75 l) wurde mit 10 % (v/v) Vorkultur beimpft,<br />
so dass 7,5 l erreicht wurden. Der Zuluftvolumenstrom betrug 2,5 l/min, die Drehzahl<br />
400 Upm und der Druck 0,2 bar. Um den zunehmendem Sauerstoffbedarf der Zellen zu decken,<br />
wurde die Zuluft während der Wachstumsphase manuell bis maximal 12 l/min erhöht<br />
und ein Überdruck von bis zu 0,5 bar eingestellt. Über die Drehzahl mit einem Maximalwert<br />
von 1600 Upm wurde die Gelöstsauerstoffkonzentration auf 40 % geregelt, bzw. bei manueller<br />
Einstellung in den ersten Fermentationen auf >40 % eingestellt. Bei Erreichen einer<br />
OD620 = 8 − 12 nach ungefähr 6–7 Stunden wurde die L-Phenylalanin-Produktion durch<br />
Zugabe von 100 µmol/l IPTG bei PTS(+)-Stämmen, bzw. die bei den jeweiligen Experimenten<br />
angegebene Konzentration induziert. Eine Induktion mit 100 µmol/l IPTG war für<br />
PTS(+)-Stämme am besten geeignet [Gerigk 2001]. Nach 6–8 Stunden (OD620 = 12 − 15)<br />
waren die vorgelegten Substratmengen an Glucose (15 g/l) und L-Tyrosin (0,3 g/l) soweit<br />
aufgebraucht, dass die Zufuhr der Substrate gestartet wurde. Die Dosiereinheiten für Glucose<br />
und L-Tyrosin bestanden jeweils aus Waage, Dosierstrecke und Schlauchpumpe. Die<br />
Glucoselösung hatte eine Konzentration von 700 g/l, die L-Tyrosin-Lösung eine Konzentration<br />
von 25 g/l in 5 %iger Ammoniaklösung. In der Wachstumsphase wurde ein festgelegtes<br />
L-Tyrosin-Volumen von ≈170 ml geregelt zugegeben (L-Tyrosin-Zufuhr, siehe Abschnitt<br />
4.3.6). Damit wurde eine OD620 = 80 erreicht. Danach wurde die L-Tyrosin-Zufuhr<br />
auf ein Minimum von 100 mg/h reduziert, ausreichend für den Erhaltungsstoffwechsel. Damit<br />
erfolgte kein weiteres Wachstum. Glucose wurde auf einen Sollwert von 5 g/l, bzw.<br />
den bei den jeweiligen Experimenten angegebenen Wert geregelt (siehe Abschnitt 4.3.5).<br />
Eine zweite Induktion mit gleicher Induktorkonzentration wie bei der ersten Induktion<br />
erfolgte nach 28-30 Stunden. Antischaum wurde bei Bedarf manuell über eine Schlauchpumpe<br />
zudosiert. Probenahmen erfolgten über die Fermentationsdauer im Abstand von<br />
1,5–2 Stunden. Die durchgeführte Offline Analytik beinhaltete die Messung von Glucose,<br />
optischer Dichte, Biotrockenmasse, Plasmidstabilität, mikroskopische Aufnahmen und<br />
HPLC-Analysen zur Bestimmung von Aminosäuren, Ammonium und organischen Säuren.<br />
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