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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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3 Stand des Wissens<br />

tion festgestellt, allerdings bei verdoppelter Generationszeit unter Supplementierung mit<br />

C4-Verbindungen. Die PEP-Verfügbarkeit konnte darüber hinaus durch Einbringen der Pyruvatcarboxylase<br />

aus Corynebacterium glutamicum erhöht werden [Anderlei 2002]. Durch<br />

eine Überexpression der Transketolase und der PEP-Carboxykinase bei Wachstum auf<br />

Glucose und Succinat konnte die DHS-Produktion verbessert werden [Li und Frost 1999b].<br />

Systeme zur Gen-Expression<br />

Die Expression von zelleigenen oder heterologen Genen kann chromosomal oder über Plasmidsysteme<br />

erfolgen. Vorteil der chromosomalen Integration ist die Stabilität des Genproduktes<br />

[Snell u. a. 1996]. Die Expression kann allerdings selbst unter Kontrolle eines starken<br />

Promotors unzureichend sein [Kreutzer 2000]. Eine stärkere Expression kann durch<br />

Verwendung von Plasmidsystemen mit höherer Kopienzahl und einem starken Promotor<br />

erreicht werden [Berry 1996]. Der Zeitpunkt der Expression kann durch Verwendung<br />

eines induzierbaren Promotors beeinflusst werden. Der starke Ptac-Promotor ist durch<br />

1-Isopropyl-ß-thiogalactosid (IPTG) induzierbar und nicht durch Glucose reguliert 3 . IPTG,<br />

ein Galactosid, wird nicht von dem Enzym ß-Galactosidase gespalten und demzufolge nicht<br />

verstoffwechselt, wodurch ein konstantes Induktionsniveau sichergestellt wird. Bei einem<br />

Einsatz in der fermentativen Produktion zur Expression heterologer Proteine ist die Induktorkonzentration<br />

und die Art der Zugabe wichtig [Altenbach-Rehm 2000]. Der Einfluss<br />

der Induktion ist dabei vom biologischen System und dem Stress, der durch die Fremdproteinproduktion<br />

auf den Zellstoffwechsel ausgeübt wird, abhängig. Das Wachstum wird<br />

durch IPTG reduziert. IPTG-Konzentrationen über 4 mmol/l sind toxisch für die Zellen<br />

und führen zu Plasmidinstabilität, zum verfrühten Übergang in die stationäre Phase oder<br />

sogar zum Absterben der Zellen [Donovan u. a. 1996].<br />

3.2 Bioprozessentwicklung<br />

3.2.1 Bioreaktoren<br />

Bioreaktoren dienen als Reaktionsgefäße zur Kultivierung von Biokatalysatoren unter definierten<br />

Bedingungen. Es werden verschiedene Arten von Reaktoren unterschieden. In<br />

Oberflächenreaktoren ist die Biomasse an einen festen Träger gebunden oder schwimmt an<br />

der Oberfläche. Weiter verbreitet ist die Submerskultur, bei der die Zellen suspendiert in<br />

flüssigem Nährmedium vorliegen. Das Nährmedium wird durchmischt. Die zu kultivierenden<br />

Zellen werden in aerober Kultur mit Sauerstoff versorgt und gasförmige Stoffwechselprodukte<br />

abgeführt. Eine weitere Klassifizierung der Reaktoren erfolgt nach Energieeintrag<br />

und Strömungsführung [Schuegerl und Bellgardt 2000]. Es gibt Rührkessel, Schlaufen- und<br />

3 Der Ptac-Promotor leitet sich aus dem Plac-Promotor ab. Bei diesem wird die Transkription durch<br />

Katabolit-Repression gesteuert. Die Lac-Gene zur Verstoffwechslung von Lactose sind in Anwesenheit<br />

von Glucose inaktiv. In Abwesenheit von Glucose steigt der cAMP-Spiegel. cAMP bindet an das CAP-<br />

Protein, das an die DNA bindet, wodurch die Affinität der RNA-Polymerase zum Promotor erhöht<br />

wird und eine Expression erfolgt (positive Kontrolle). Bei beiden Systemen wird der Repressor der<br />

Genexpression durch das Gen lacI hergestellt. Dieser bindet an die DNA. IPTG bindet wie Lactose an<br />

den Repressor zur Aufhebung der Repression.<br />

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