m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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4 Produktionsorganismen, apparativer Aufbau und Durchführung der Experimente<br />
Bei einigen Experimenten wurden 1 H-NMR-Analytik, Phosphat- und Ammoniumbestimmung<br />
durchgeführt (siehe Abschnitt A.3.1). Nach 50 Stunden wurden die Fermentationen<br />
beendet. Nach Abschluss der Fermentation wurde der Bioreaktor bei 121 ◦ C für 20 Minuten<br />
sterilisiert.<br />
4.3.5 Regelung der Glucosezufuhr<br />
Die Glucoseregelung hatte die Einstellung einer konstanten Glucosekonzentrationen<br />
während einer Fermentation zum Ziel. Dies war für eine optimale Prozessführung, die<br />
Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit von Fermentationen notwendig.<br />
Bei einem Fermentationsprozess handelt es sich um einen nichtlinearen Prozess, bei dem<br />
sich der Substratverbrauch mit der Zeit ändert und die Analysenwerte zu diskreten Zeitpunkten<br />
mit Totzeit eintreffen. Daher kam eine modellbasierte adaptive Regelstrategie im<br />
geschlossenen Regelkreis zum Einsatz [Weuster-Botz u. a. 1994]. Ein adaptiver Regelkreis<br />
ist in Abb.4.10 schematisch dargestellt.<br />
Bei dem verwendeten System wurde ein erweiterter, semikontinuierlicher Kalman-Filter<br />
zur Minimierung des Messrauschens eingesetzt, bei dem Totzeiten einbezogen wurden<br />
[Wiechert 1991]. Zudem erfolgte eine Echtzeit-Schätzung der zukünftigen Glucosekonzentration,<br />
der Glucoseverbrauchsrate und der Änderung der Substratverbrauchsrate aus der<br />
gemessenen Glucosekonzentration und deren Änderung 5 .<br />
Vom Kalmanfilter wurden die geschätzten Werte zur nächsten Abtastzeit an den MV3-<br />
Regler übermittelt. Die Regelung der Stellgröße zur Einhaltung des Sollwertes erfolgte<br />
durch Minimierung eines Gütekriteriums (I) mit E als Erwartungswert (siehe Gleichung<br />
4.1). Die zu erwartende nächste Regelgrößenabweichung (y(t+1)) und die Stellgrößenabweichung<br />
u(t) wurden einbezogen. Der Gewichtungsfaktor r gewichtete Regelgrößenabweichung<br />
und Stellgrößenabweichung. Mit zunehmendem Gewichtungsfaktor nahmen<br />
die Stellgrößenausschläge ab. Um die Stellgröße (Gleichwert) im Arbeitspunkt ge-<br />
5 Die Systemgleichungen für die einzelnen Parameter wurden von Weuster-Botz u. a.<br />
[Weuster-Botz u. a. 1994] aufgeführt und sind Abschnitt A.3.9 zu entnehmen.<br />
Reglerparameter<br />
berechnen<br />
Prozessparameter<br />
Zustandsgrößen<br />
schätzen<br />
w e u<br />
Regler Prozess<br />
-<br />
z<br />
Abb. 4.10: Schematische Darstellung eines adaptiven Regelkreises mit w=Sollwert,<br />
e=Abweichungsgröße, z=Störgröße, u=Stellgröße (Dosierrate), y=Regelgröße (Zustandsgröße,<br />
Glucosekonzentration)<br />
58<br />
y