m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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5 Einfluss von Glucoseaufnahmesystemen auf die Produktion<br />
Biotrockenmasse [g/l]<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0,5 g/l<br />
5 g/l<br />
30 g/l<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Zeit [h]<br />
�[mmol/(g*h)]<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0,5 g/l<br />
5 g/l<br />
30 g/l<br />
0.0<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Zeit [h]<br />
Abb. 5.7: Verlauf der Biomassekonzentration und der Biomasse-spezifischen Produktbildungsrate<br />
in Fermentationen des PTS(-)-Stammes E. <strong>coli</strong> 20pMK12 bei verschiedenen<br />
Glucosekonzentrationen<br />
duktbildungsraten bei höheren Konzentrationen und ab t = 18 h bei Null. Mit 0,5 g/l<br />
lag die Glucosekonzentration in der Größenordnung des Km von 4,1 mmol/l für den<br />
Glucose-Facilitator (siehe Abb. 5.8). Da die Glucose, bedingt durch das Dosiersystem mit<br />
Schlauchpumpe bei geringen Dosierraten intermittierend zugeführt wurde, bekam jeweils<br />
ein Teil der Zellen immer wieder Glucose. Die Menge war ausreichend für langsames<br />
Wachstum. Das Wachstum wurde jedoch wie die Produktbildung limitiert. Nach der<br />
Limitierung der L-Tyrosin-Zufuhr wurde zur Aufrechterhaltung einer Konzentration von<br />
0,5 g/l nur noch wenig Glucose zudosiert. Diese Dosierrate war bei der erreichten Biomassekonzentration<br />
nicht mehr ausreichend für Wachstum und Produktbildung. Das zuvor<br />
produzierte L-Phenylalanin wurde wahrscheinlich für die Biomassebildung verbraucht.<br />
Eine stärkere Limitierung der Glucosekonzentration auf 0,1 g/l wurde getestet, doch diese<br />
hatte einen sprunghaften Anstieg der Gelöstsauerstoffkonzentration im Bioreaktor zur<br />
Folge. Das ließ darauf schließen, dass die Zellen inaktiv wurden, weil sie gar keine Glucose<br />
mehr erhielten.<br />
Der Verlauf der Biomasse-spezifischen Glucoseaufnahmeraten (siehe Abb. 5.8) zeigt,<br />
dass sich diese bei 5 und 30 g/l nur in den ersten Prozessstunden unterschieden. Die<br />
Biomassekonzentration war bei 30 g/l Glucose während der Wachstumsphase etwas<br />
geringer. Generell waren die Glucoseaufnahmeraten am Anfang stärker fehlerbehaftet,<br />
da die Biomassebestimmung bei niedrigen Biomassekonzentrationen am Anfang ungenau<br />
war (vgl. Abschnitt A.1). Die Aufnahmeraten nahmen während der Produktionsphase<br />
langsam ab und lagen zwischen 2,5 und 1 mmol/(g·h). Während der Produktionsphase<br />
war die Glucoseaufnahmerate bei 30 g/l Glucose etwas höher als bei 5 g/l Glucose. Die<br />
Aufnahmeraten bei 0,5 g/l Glucose lagen mit Werten nahe Null während der Produktionsphase<br />
deutlich unter den anderen. Da in dieser Fermentation weder Produkte noch<br />
Nebenprodukte gebildet wurden, wurde die zugeführte Glucose nur in Biomasse und<br />
Kohlendioxid umgesetzt. Daher lag auch die Gesamtmenge an verbrauchter Glucose nur<br />
bei 5,7 mol, während der Verbrauch bei den anderen beiden Fermentation über die Zeit<br />
annähernd gleich war und bei 19,4 mol (5 g/l), bzw. 21,3 mol (30 g/l) lag.<br />
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