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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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9 Ausblick<br />

ein vielversprechendes Werkzeug. Um den Energiehaushalt in unterschiedlichen Produktionsstämmen<br />

zu unterschiedlichen Zeitpunkten durch Quantifizierung phosphorylierter<br />

Metabolite und Energieäquivalente wie ATP oder NADPH zu charakterisieren, könnte die<br />

31 P-NMR-Messung eingesetzt werden. Aus diesen Untersuchungen könnten Ansätze zur<br />

weiteren Stamm- und Prozessverbesserung entwickelt werden.<br />

Weitergehende Ansätze gibt es insbesondere für die Verbesserung des Prozesses mit<br />

integrierter Produktabtrennung. Der Eintrag des bei der Reaktivextraktion verwendeten<br />

Carriers D2EHPA in den Fermentationsprozess wurde als ein sehr kritischer Parameter<br />

identifiziert. Deshalb wäre die Quantifizierung der kritischen Konzentration wichtig,<br />

was mit der verwendeten Methode der Gaschromatographie nicht möglich war. Daher<br />

müsste entweder eine Methode zur Quantifizierung des Carriers gefunden werden oder<br />

Reihenuntersuchungen mit Zugabe unterschiedlicher Mengen des Carriers in den Fermentationsprozess<br />

durchgeführt werden. Damit könnte gleichzeitig untersucht werden,<br />

inwieweit die Extraktion, bzw. der Eintrag von D2EHPA für den positiven Effekt auf<br />

Produktbildung und Selektivität des integrierten Prozesses verantwortlich ist. Um den<br />

Eintrag des Carriers zu vermeiden, wäre der Einsatz eines Aktivkohlefilters vor der<br />

Rückführung des Raffinats in den Bioreaktor denkbar. Dabei könnte sich jedoch die<br />

ungewollte Rückhaltung von L-Phenylalanin oder anderen Medienbestandteilen zusätzlich<br />

zu den organischen Bestandteilen Kerosin und D2EHPA als Problem erweisen. Eine<br />

Zuführung neuer Medienbestandteile in die Fermentation zum Ausgleich würde den<br />

Prozess wiederum komplizierter machen.<br />

Neben dem Eintrag von Carrier war die Präzipitation von Proteinen in der Zentrifuge<br />

ein kritischer Faktor. Um die Abtrennung von Proteinen zu verbessern, könnte ein Modul<br />

mit kleinerer Porengröße, z.B. 5 kDa verwendet werden. Obwohl auch dieses Modul<br />

durchlässig für denaturierte Proteine wäre, könnte eine Akkumulation von Proteinen in<br />

den Zentrifugen wahrscheinlich deutlich verlangsamt werden. Alternativ dazu könnten<br />

zwei Zentrifugen parallel betrieben werden, wodurch sich die Möglichkeit zur Reinigung<br />

jeweils einer Zentrifuge ergeben würde. Da die Extraktionsleistung durch Feststoffbildung<br />

reduziert wird, wäre eine vollständige Abtrennung der Proteine vor der Extraktion zu<br />

bevorzugen.<br />

Der Fermentationsprozess könnte möglicherweise durch Verringerung der<br />

L-Phenylalanin-Konzentration im Bioreaktor weiter verbessert werden, was durch<br />

eine Erhöhung der Extraktionsrate zu erreichen wäre. Eine höhere Extraktionsrate wäre<br />

jedoch mit einem höheren Volumenstrom der organischen Phase oder auch der wässrigen<br />

Donatorphase, also des Fermentationspermeats verbunden, beispielsweise durch Rezirkulation<br />

vor der Rückführung in den Bioreaktor. Durch den dabei stärkeren Kontakt von<br />

wässriger und organischer Phase wäre ein negativer Effekt auf die Fermentation allerdings<br />

nicht auszuschließen. Zudem sinkt die Extraktionsrate bei geringer Produktkonzentration<br />

ab. Daher müssten Vor- und Nachteile abgewogen werden.<br />

Der entwickelte Produktionsprozess lässt sich als Basis für die Produktion diverser Metabolite<br />

aus dem Aromatenbiosyntheseweg verwenden. Mit dem Verfahren zur integrierten<br />

Reaktivextraktion in Zentrifugalextraktoren können Produkte oder inhibierende Substanzen<br />

Kationen-selektiv aus Fermentationsprozessen abgetrennt werden.<br />

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