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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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7.2 Fermentationsprozess mit integrierter Reaktivextraktion von L-Phenylalanin<br />

Die Experimente zeigten, dass sich eine integrierte Extraktion positiv auf die Produktion<br />

von L-Phenylalanin auswirkte, wenn ein zu hoher Eintrag an Carrier vermieden wurde.<br />

Einerseits konnte die Steigerung der Selektivität und die Verlängerung der Produktbildungsphase<br />

durch die positive Wirkung von D2EHPA auf die Zellen ausgelöst werden.<br />

Andererseits konnte dies auf die Abtrennung des L-Phenylalanins, die dadurch niedrige<br />

Konzentration im Bioreaktor und folglich eine verbesserte Aktivität der DAHP-Synthase<br />

zurückzuführen sein. Wahrscheinlich war eine Kombination von beidem verantwortlich für<br />

die Verbesserungen.<br />

Verglichen mit dem Ansatz von Maaß u. a. [Maaß u. a. 2002] und Gerigk u. a.<br />

[Gerigk u. a. 2002b], bei dem Hohlfasermembranmodule anstelle von Zentrifugalextraktoren<br />

eingesetzt wurden, wurde eine vergleichbare Steigerung der Selektivität um 28 %<br />

(relativ) erreicht. Die Produktkonzentration konnte mit dem hier dargestellten Ansatz<br />

von 34 g/l auf 45,5 g/l gesteigert werden (34 % relativ), wohingegen bei dem Ansatz<br />

mit Hohlfasermembranmodulen annähernd keine Steigerung erreicht werden konnte (von<br />

29 g/l auf 32 g/l). Bei der Extraktion in Zentrifugen wurde eine höhere Konzentration<br />

im Akzeptor erreicht (60 g/l anstelle von 38 g/l). Damit war das Volumen für die<br />

weitere Aufarbeitung relativ betrachtet niedriger. Insgesamt wurde hier die Hälfte des<br />

produzierten L-Phenylalanins extrahiert, während bei der Extraktion in Hohlfasermembranmodulen<br />

nur 27 % extrahiert wurden. Überdies war die volumetrische Extraktionsrate<br />

mit Zentrifugalextraktoren deutlich höher als bei dem Ansatz mit Hohlfasermodulen:<br />

1,19–1,47 g/(l·h) im Vergleich zu 0,3–0,5 g/(l·h). Dies entsprach einem Faktor von drei.<br />

Verglichen mit einem von Konstantinov u. a. [Konstantinov u. a. 1990] beschriebenen<br />

Fermentationsprozess zur L-Phenylalanin-Produktion konnte in dem integrierten Ansatz<br />

die gleiche L-Phenylalanin-Konzentration mit ungefähr 25 % niedriger Biomasse erreicht<br />

werden. Die Raum-Zeit-Ausbeute lag mit 0,91 g/(l·h) über den veröffentlichten Werten<br />

von 0,85 g/(l·h). Darüber hinaus ist der Vorteil des integrierten Prozesses in der simultanen<br />

Produktaufarbeitung zu sehen. Die Hälfte des produzierten L-Phenylalanin lag nach<br />

50 Stunden bereits relativ aufgereinigt und aufkonzentriert in Schwefelsäure vor.<br />

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