m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich
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6.2 Untersuchungen zum Abbruch der Produktion während des Prozesses<br />
Einige Daten der Fermentationen bei verschiedenen pH-Werten sind in Tab. 6.1 dargestellt.<br />
Die L-Phenylalanin-Konzentration war bei hoher Temperatur bei pH 6,5 höher, bei<br />
niedriger Temperatur bei pH 6,9. Demzufolge war keine Verbesserung des Prozesses durch<br />
einen höheren oder niedrigeren pH-Wert festzustellen. Die Acetatkonzentrationen lagen in<br />
ähnlicher Größenordnung, die L-Phenylalanin-Glucose-Selektivität war unabhängig vom<br />
pH-Wert. Die festzustellenden Unterschiede lagen im Rahmen der Messungenauigkeiten<br />
(vgl. Abschnitt A.1). Der pH-Wert hatte demzufolge keinen Einfluss auf die Produktion,<br />
so dass im Weiteren nicht darauf eingegangen wird.<br />
Die Daten in Tab. 6.1 zeigen zusammengefasst die Unterschiede bei Temperaturen von<br />
33 ◦ C und 37 ◦ C. Die integrale Selektivität und die L-Phenylalanin-Konzentration waren<br />
am Ende der Fermentation bei niedrigerer Temperatur höher. Weniger Glucose wurde<br />
verbraucht und mehr L-Phenylalanin gebildet. Über den Prozessverlauf lag die wichtige<br />
Prozessgröße Raum-Zeit-Ausbeute jedoch bei T = 37 ◦ C größtenteils höher als bei T =<br />
33 ◦ C. Bei höherer Temperatur wurde in kürzerer Zeit mehr L-Phenylalanin produziert.<br />
Daher wurden die weiteren Fermentation in dieser Arbeit bei T = 37 ◦ C und pH 6,5<br />
durchgeführt.<br />
Tab. 6.1: Daten zur Produktion unter Variation von Temperatur und pH-Wert<br />
Nr. T pH L-Phenylalanin Acetat Int. Yps (50 h) Int. RZA (30 h)<br />
[ ◦ C] [mmol/l] [mmol/l] [mol/mol %] [mmol/(l·h)]<br />
1 37 ◦ C 6,5 206 383 14,5 6,3<br />
2 37 ◦ C 6,9 196 464 14,2 6,1<br />
3 33 ◦ C 6,5 223 77 16,2 5,5<br />
4 33 ◦ C 6,9 232 6 16,1 5,1<br />
6.2 Untersuchungen zum Abbruch der Produktion<br />
während des Prozesses<br />
Bei den in Abschnitt 6.1 dargestellten Ergebnissen einer Fermentation unter Referenzbedingungen<br />
(T = 37 ◦ C, pH 6,5, pO2 = 40 %) hatte sich gezeigt, dass die Produktion<br />
von L-Phenylalanin mit der Fermentationsdauer immer mehr abnahm. Bei Erreichen<br />
einer Konzentration von 180–200 mmol/l (29,7–33 g/l) fand nahezu keine Produktion<br />
mehr statt. Ein Abbruch der Produktion konnte einerseits aufgrund einer Limitierung<br />
oder Inhibierung durch Medienbestandteile, andererseits aufgrund einer Inhibierung<br />
durch das Produkt L-Phenylalanin eintreten. Eine Abnahme der Produktion durch<br />
Plamidverlust konnte durch die regelmäßige Überprüfung der Plasmidstabilität über den<br />
Fermentationsverlauf ausgeschlossen werden. Die Plasmidstabilität lag bis zum Ende der<br />
Fermentationen bei ≈80 %. Nebenprodukte, die bei Glucoseüberschuss gebildet werden<br />
konnten und zu einer Inhibierung der Zellaktivität oder der Produktion führen konnten,<br />
wurden nicht detektiert. Intermediate des Aromatenbiosyntheseweges wie z.B. EPSP, das<br />
toxisch für die Zelle ist, wurden extrazellulär ebenfalls nicht nachgewiesen. Daher war<br />
anzunehmen, dass keine Intermediate in inhibierenden Konzentrationen vorhanden waren.<br />
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