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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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6.2 Untersuchungen zum Abbruch der Produktion während des Prozesses<br />

ungefähr 30 g/l Biomasse gebildet werden konnten.<br />

Zur Identifizierung einer möglichen Phosphatlimitierung im Medium wurde eine Fermentation<br />

mit kontinuierlicher Phosphatzugabe durchgeführt. Dazu wurden ab t = 12 h<br />

0,75 g/h KH2PO4 dosiert. Die insgesamt dosierte Phosphatmenge entsprach 110 % des am<br />

Anfang der Fermentation vorgelegten Phosphats. Für das Experiment wurde der Stamm<br />

E. <strong>coli</strong> 4pF69 verwendet, der die Gene aroF, pheA* und aroL plasmidkodiert enthielt.<br />

Der Stamm E. <strong>coli</strong> 4pF81, bei dem durch zusätzliche Überexpressions des Gens aroB kein<br />

DAH(P), ein Intermediat der Aromatenbiosynthese, gebildet wurde, stand zum Zeitpunkt<br />

des Experiments noch nicht zur Verfügung 1 . Für die Online-Glucosemessung wurde das<br />

System mit Filtrationsumlauf und OLGA verwendet. Die Phosphatkonzentration in den<br />

Proben wurde mittels eines Schnelltest gemessen (siehe Abschnitt A.3.1).<br />

Einen Vergleich der Phosphatkonzentration und der Biomasse-spezifischen Produktbildungsraten<br />

bei einem Experiment mit und einem ohne Phosphatzugabe zeigt Abb. 6.6.<br />

Phosphat konnte in beiden Experimenten bis t = 25 h im Fermentationsüberstand nachgewiesen<br />

werden. Danach war ohne Phosphatdosierung kein Phosphat mehr nachweisbar.<br />

Die untere Nachweisgrenze lag bei 0,002 g/l. Bei kontinuierlicher Phosphatzugabe waren<br />

bis zum Ende der Fermentation 0,007-0,03 g/l Phosphat nachweisbar. Unabhängig von der<br />

Phosphatkonzentration sank die Produktbildung ab t = 35 h auf Null, bzw. annähernd<br />

Null ab. Daher konnte eine Limitierung durch Phosphat als Ursache des Abbruchs der<br />

Produktion ausgeschlossen werden. Zudem ist E. <strong>coli</strong> in der Lage, Phosphat in Form von<br />

Polyphosphaten intrazellulär zu speichern [Lengeler u. a. 1999], so dass auch dann, wenn<br />

Phosphat nicht nachweisbar war, wahrscheinlich ausreichend Phosphat in der Zelle vorlag.<br />

In kontinuierlicher Kultur wirkte sich eine Phosphatlimitierung sogar positiv auf die<br />

Produktion aus [Choi und Tribe 1982], [Park und Rogers 1986].<br />

Phosphat [g/l]<br />

10<br />

1<br />

0.1<br />

0.01<br />

Phosphat-Zugabe (4pF69)<br />

Referenz (4pF81)<br />

1E-3<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit [h]<br />

� [mmol/(g*h)]<br />

0.60<br />

0.45<br />

0.30<br />

0.15<br />

Phosphat-Zugabe (4pF69)<br />

Referenz (4pF81)<br />

0.00<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit [h]<br />

Abb. 6.6: Verlauf der Phosphatkonzentrationen und der Biomasse-spezifischen Produktbildungsraten<br />

in Fermentationen ohne (E. <strong>coli</strong> 4pF81) und mit Zugabe von Phosphat<br />

(E. <strong>coli</strong> 4pF69)<br />

1 Weitere Informationen zum Stamm E. <strong>coli</strong> 4pF69, siehe [Gerigk 2001].<br />

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