17.01.2013 Aufrufe

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.3 Vergleich der Produktion mit verschiedenen Stämmen<br />

Überflussstoffwechsel mit der Bildung von Acetat. Auch unter limitierten Bedingungen<br />

mit sehr geringen Glucosekonzentrationen wurde das Substrat in die Zelle aufgenommen<br />

und Wachstum und Produktion erfolgten [Gerigk u. a. 2002a]. Das Phosphotransferase-<br />

System ist ein sehr affines System (Km=3-10 µmol/l) [Postma u. a. 1993]. Im Gegensatz<br />

dazu ist die Affinität des Glucose-Facilitators gegenüber Glucose deutlich geringer<br />

(Km=4,1 mmol/l [Weisser 1996]). Bei der Glucoseaufnahme über den Glucose-Facilitator<br />

unter Glucose-limitierten Bedingungen erfolgte daher keine Produktion. Zudem wurde bei<br />

einer hohen Glucosekonzentration von 30 g/l keine nennenswerte Acetatbildung festgestellt.<br />

Bei der Glucoseaufnahme mittels erleichterter Diffusion wurden höhere Mindest-<br />

Glucosekonzentrationen zur L-Phenylalanin-Produktion benötigt als bei Glucoseaufnahme<br />

über das Phosphotransferase-System. Demzufolge ergab sich ein deutlicher Unterschied<br />

zwischen den Systemen. Die geringe Acetatbildung stellte einen Vorteil für die<br />

Prozessführung dar. Eine genaue Glucoseregelung wäre voraussichtlich nicht notwendig,<br />

solange ausreichend Glucose vorhanden ist.<br />

5.3.2 Produktion von L-Phenylalanin und Intermediaten<br />

Theoretisch sollte die Versorgung mit dem Vorläufermetaboliten PEP in dem<br />

PTS(-)-Stamm verbessert sein, da bei der Glucoseaufnahme kein PEP verbraucht<br />

wurde. Eine mögliche Limitierung durch PEP sollte damit aufgehoben sein und<br />

eine verstärkte Produktion von Intermediaten des Aromatenbiosyntheseweges und<br />

L-Phenylalanin sollte die Folge sein. Die Konzentrationen von L-Phenylalanin, den<br />

Intermediaten des Aromatenbiosyntheseweges und Acetat, die Raum-Zeit-Ausbeute und<br />

die Produkt-Glucose-Selektivitäten sind Tab. 5.1 zu entnehmen.<br />

Der Stamm 4pF81 bildete deutlich mehr L-Phenylalanin als der Stamm 20pMK12, da der<br />

Fluss durch den Aromatenbiosyntheseweg höher war. Für andere Stämme war bereits von<br />

Gerigk gezeigt worden, dass eine Überexpression von AroB und AroL zu einer verstärkten<br />

L-Phenylalanin-Produktion führte [Gerigk 2001]. So waren auch die Raum-Zeit-Ausbeute,<br />

die maximale diffentielle Selektivität und die integrale L-Phenylalanin-Glucose-Selektivität<br />

am Ende der Fermentation bei dem Stamm 4pF81 deutlich besser. Der Stamm 20pMK12<br />

bildete dagegen mehr DAH(P), 3-DHS und Shikimat. Ein Vergleich der integralen molaren<br />

Tab. 5.1: Vergleich der Konzentrationen von Intermediaten aus dem Aromatenbiosyntheseweg,<br />

L-Phenylalanin und Acetat (Ace), der Raum-Zeit-Ausbeute und der Selektivitäten<br />

von Stämmen mit unterschiedlichen Glucoseaufnahmesystemen bei 5 g/l Glucose; die<br />

integrale und die maximale differentielle molare L-Phenylalanin-Glucose-Selektivität sowie<br />

die Selektivität der Summe aller Metabolite des Aromatenbiosyntheseweges (L-Phe,<br />

DAH(P), 3-DHS und Shikimat (Shi)) bezogen auf Glucose in mol Kohlenstoff sind angegeben<br />

(n.a.: nicht angegeben), Daten des Stamms 4pF20 aus [Gerigk 2001].<br />

Stamm L-Phe DAH(P) 3-DHS Shi Ace RZA (30h) Y P/S Y P/S Y Aro/S<br />

Int. Int. Diff. Int.<br />

[g/l] [g/l] [g/l] [g/l] [g/l] [g/(l*h)] [mol%] [mol%] [C-mol%]<br />

4pF81 34 0 2 1,4 21 1,05 14,5 20,8 23,5<br />

20pMK12 28,6 5,6 1,5 3,6 4,03 0,78 12 18,5 22,8<br />

4pF20 32,2 12 n.a. 5,8 4,74 0,8 13 n.a. n.a.<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!