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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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6 Einfluss verschiedener Fermentationsparameter auf den Prozess<br />

Inhibierung durch L-Phenylalanin hin. In vitro-Experimenten von Jossek [Jossek 2000]<br />

zufolge wurde die Enzymaktivität der L-Tyrosin-sensitiven DAHP-Synthase, dem Eingangsenzym<br />

der Aromatenbiosynthese, durch erhöhte L-Phenylalanin-Konzentrationen<br />

herabgesetzt. Bei einer Konzentration von 20 mmol/l (3 g/l) L-Phenylalanin wurde die<br />

Aktivität um 64 % reduziert 2 . Der von Jossek verwendete Assay war für die Untersuchung<br />

des Einflusses höherer L-Phenylalanin-Konzentrationen nicht geeignet. Daher wurden<br />

Untersuchungen zur möglicherweise durch L-Phenylalanin in Konzentrationen von 180-<br />

200 mmol/l verursachten Inhibierung durchgeführt, die in diesem Abschnitt vorgestellt<br />

werden.<br />

Zur Identifizierung einer Produktinhibierung wurde die L-Phenylalanin-Konzentration<br />

in einer Fermentation durch Zugabe einer hochkonzentrierten L-Phenylalanin-Suspension<br />

sprunghaft erhöht. Die Zugabe erfolgte nach dem Ende der Wachstumsphase, da das<br />

Wachstum der Zellen durch L-Phenylalanin-Konzentrationen über dem physiologischen Niveau<br />

gehemmt wird [Gerigk 2001]. Zugegeben wurden 900 ml L-Phenylalanin-Suspension<br />

mit einer Konzentration von ≈600 mmol/l (100 g/l) bei t = 21, 5 h. Bei einer zu<br />

diesem Zeitpunkt im Bioreaktor angenommenen Konzentration von ungefähr 120 mmol/l<br />

sollte durch die Zugabe eine Konzentration in der Größenordnung von 180-200 mmol/l<br />

L-Phenylalanin erreicht werden, die vorab als möglicherweise inhibierend identifiziert<br />

worden war.<br />

Abb. 6.9 zeigt den Verlauf der L-Phenylalanin-Konzentration bei einer Fermentation<br />

ohne L-Phenylalanin-Zugabe im Vergleich zu der Fermentation mit Zugabe der<br />

L-Phenylalanin-Suspension. Die L-Phenylalanin-Konzentration vor der Zugabe lag bei<br />

146 mmol/l. Nach der Zugabe lag sie bei 180 mmol/l. Bei Einrechnung der Verdünnung<br />

durch die Zugabe entsprach der Konzentrationsanstieg der zugegebenen Menge von<br />

2 Die gegen Feedback-Inhibierung resistente DAHP-Synthase, kodiert durch das Gen aroF* wurde in<br />

in vitro-Experimenten bei 20 mmol/l (3 g/l) L-Phenylalanin um 30 % reduziert [Jossek 2000], bei<br />

60 mmol/l (10 g/l) L-Phenylalanin um 50 % [Backman u. a. 1990].<br />

L-Phenylalanin [mmol/l]<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

Phe-Zugabe<br />

Referenz<br />

Phe-Zugabe<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit [h]<br />

�[mmol/(g*h)]<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Phe-Zugabe<br />

Referenz<br />

Phe-Zugabe<br />

0.0<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit [h]<br />

Abb. 6.9: L-Phenylalanin-Konzentrationen und Biomasse-spezifische Produktbildungsraten<br />

bei einer Fermentationen ohne (Referenz) und einer Fermentation mit L-Phenylalanin-<br />

Zugabe während der Produktionsphase<br />

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