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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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7 Integration der Reaktivextraktion in den Fermentationsprozess<br />

(10 g/l) L-Phenylalanin, 10 % D2EHPA in Kerosin und 1 M Schwefelsäure verwendet. Der<br />

pH-Wert der wässrigen Donatorphase wurde am Anfang auf 6,5, entsprechend dem Wert<br />

in Fermentationen, eingestellt. Die Lösungen wurden jeweils im Kreis geführt (Versuchsdurchführung<br />

und Aufbau, siehe Abschnitt 4.4.2). Die Volumenströme der Lösungen bei<br />

Untersuchungen anderer Parameter waren jeweils gleich. Die Angaben der Volumenströme<br />

erfolgen in der Reihenfolge Donator (D), organische Phase (O), Akzeptor (A). Wenn nicht<br />

anders angegeben, wurde der ” High-Mix“-Einsatz verwendet und die Rotordrehzahl der<br />

Zentrifugen lag bei 2400 Upm.<br />

7.1.1 Phasentrennung und Stabilität<br />

Die Dichtedifferenz, die Viskosität, die Löslichkeit der organischen und wässrigen Phasen<br />

ineinander und die Oberflächenspannung haben einen Einfluss auf Emulsionsbildung und<br />

Phasentrennung [Weatherley 1994]. Löslichkeit und Oberflächenspannung waren über die<br />

Bestandteile der Phasen beeinflussbar.<br />

Salzgehalt der wässrigen Phase<br />

Die Löslichkeit organischer Bestandteile in Wasser ist unter anderem von der Ionenstärke<br />

abhängig. Mit zunehmender Salzkonzentration nimmt die Löslichkeit organischer Bestandteile<br />

ab [Weatherley 1994]. Daher wurden zum Vergleich erste Extraktionsexperimente<br />

unter Verwendung von L-Phenylalanin in wässriger Lösung und in wässriger<br />

0,9 % Natriumchlorid-Lösung (physiologische Salzlösung) durchgeführt [Kretzers 2002]. Die<br />

Extraktion mit L-Phenylalanin in wässriger Lösung führte in der Zentrifuge zur Extraktion<br />

bei Volumenströmen über 2 l/h zu starker Emulsionsbildung und unzureichender Phasentrennung.<br />

Dabei wurde die Dispersionsphase, die sich zwischen leichter und schwerer Phase<br />

in der Zentrifuge ausbildete, mit zunehmendem Volumenstrom größer und trat schließlich<br />

über den Ausgang der leichten oder der schweren Phase mit aus. Diese Phaseninstabilität<br />

wurde durch die Anlagerung des in Wasser gelösten Carriers D2EHPA an die Phasengrenze<br />

und die daraus resultierende Reduzierung der Oberflächenspannung verursacht. Durch<br />

die Verwendung von Salzlösung konnte die Phasentrennung deutlich verbessert werden.<br />

Sowohl Extraktion als auch Rückextraktion waren bei höheren Volumenströmen stabil.<br />

Bei der Rückextraktion war die Phasentrennung durch die im Akzeptor dissoziiert ionisch<br />

vorliegende Schwefelsäure gut. Leitfähigkeit und damit Ionenstärke blieben über die Extraktionsdauer<br />

gleich. Daher eignete sich L-Phenylalanin in Salzlösung als Modelllösung<br />

für Extraktionsexperimente.<br />

Extraktion mit zellfreiem Fermentationsüberstand<br />

Zur Untersuchung des Einflusses von Bestandteilen des für eine Online-Extraktion zu<br />

verwendenden Fermentationsüberstands, wie Salzen oder organischen Säuren, die als<br />

Nebenprodukte gebildet wurden, auf die Phasentrennung wurden Extraktionen mit<br />

zellfreiem Fermentationsüberstand durchgeführt [Heidersdorf 2002]. Die Gewinnung des<br />

Überstands erfolgte wie in Abschnitt 4.5.1 beschrieben.<br />

Bereits nach 20 Minuten Extraktion wurde starke Schaumbildung beobachtet. Im Rotor<br />

hatte sich Feststoff gebildet und sich an der Rotorwand abgesetzt (siehe Abb. 7.1).<br />

Dadurch war die Phasengrenze nach innen verschoben und die schwere Phase durch den<br />

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