17.01.2013 Aufrufe

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7 Integration der Reaktivextraktion in den Fermentationsprozess<br />

Konzentration [mg/l]<br />

100000<br />

10000<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

0.1<br />

Fermentation<br />

Akzeptor<br />

L-Phe Ace Amm Na Mg K Ca Mn Fe Cu<br />

Abb. 7.17: Anteil verunreinigender organischer Säuren und Kationen im Akzeptor<br />

Extraktion wenig Shikimat und 3-Dehydroshikimat gebildet. Ein negativer Effekt durch<br />

die Extraktion konnte in dieser Fermentation nicht festgestellt werden. Der Start der<br />

Extraktion zu einem späteren Zeitpunkt hatte keine negativen Auswirkungen, denn die<br />

L-Phenylalanin-Konzentration lag zu diesem Zeitpunkt noch niedrig. Da die Zellen am Ende<br />

der Fermentation noch sehr aktiv waren, war ein positiver Effekt durch die Extraktion<br />

anzunehmen. Weitere Untersuchungen werden in den nachfolgenden Abschnitten vorgestellt<br />

und die Einflüsse diskutiert.<br />

7.2.4 Selektivität der Produktabtrennung<br />

Zur Bestimmung der Selektivität der Online-Produktabtrennung wurden HPLC-Analysen<br />

für Aminosäuren und organische Säuren durchgeführt. Außerdem wurde die Kationenkonzentration<br />

in der Fermentationbrühe und in der Akzeptorlösung am Ende einer Extraktion,<br />

die über einen Abschnitt der Produktionsphase lief, über eine Elementaranalyse mittels<br />

ICP-MS bestimmt (siehe Abb. 7.17). In der Schwefelsäure waren sehr geringe Mengen<br />

Acetat vorzufinden. Acetat konnte nur extrahiert werden, wenn es ungeladen vorlag und<br />

dadurch in organischem Lösungsmittel löslich war. Mit einem Wert von 4 lag der pH-Wert<br />

des die Extraktion verlassenden Raffinats unterhalb des pKa-Wertes von Acetat von<br />

4,57. An der Phasengrenze zwischen wässriger und organischer Phase war der pH-Wert<br />

durch den Protonenübergang vom Carrier in die wässrige Phase im Austausch mit<br />

L-Phenylalanin-Kationen noch niedriger anzunehmen, so dass eine Extraktion von Acetat<br />

möglich war. In den weiteren Experimenten war Acetat ebenfalls kaum oder gar nicht<br />

im Akzeptor nachweisbar. Für Shikimat (pKs 4,15) galt das gleiche wie für Acetat, doch<br />

Shikimat war im Bioreaktor nur in so geringer Konzentrationen vorhanden (13 mmol/l),<br />

dass es in der Schwefelsäure nicht nachgewiesen wurde. Die Ammoniumkonzentration in<br />

Akzeptor und Fermentationsbrühe war ungefähr gleich groß. Ammoniumionen konnten<br />

über den Carrier in Konkurrenz zu L-Phenylalanin extrahiert werden. Da die Konzentration<br />

an Ammonium im Vergleich zur L-Phenylalanin-Konzentration jedoch gering war, war<br />

auch der Einfluss gering. Die Konzentration der mittels ICP-MS bestimmten Kationen war<br />

im Akzeptor durchschnittlich ungefähr genauso hoch wie in der Fermentationsbrühe. Der<br />

Anteil von L-Phenylalanin an der Gesamtmenge extrahierter Kationen (ohne Ammonium)<br />

lag bei 97,6 %. Dieser Wert war vergleichbar mit dem in Hohlfaserkontaktoren erreichten<br />

126

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!