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m i t Escherichia coli - Forschungszentrum Jülich

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7.1 Reaktiveextraktion in Flüssig-Flüssig-Zentrifugen<br />

Abb. 7.1: Feststoff im Rotor der Zentrifuge und getrockneter Feststoff<br />

Ausgang der leichten Phase ausgetragen worden. Zur Identifizierung der Ursache der Feststoffbildung<br />

wurde ein Volumenteil Fermentationsüberstand mit einem Volumenteil Kerosin<br />

mit Carrier bzw. ohne Carrier in einem Reaktionsgefäß gemischt und zentrifugiert.<br />

Mit Carrier war Feststoffbildung festzustellen, bei Verwendung von Kerosin ohne Carrier<br />

wurde hingegen kein Feststoff gebildet. Folglich war der Carrier für die Feststoffbildung<br />

verantwortlich. Durch einen Proteintest konnte nachgewiesen werden, dass in dem Feststoff<br />

ausgefallene Proteine vorlagen (siehe Abschnitt A.3.2). Nach einer Fällung der vorhandenen<br />

Proteine war keine Feststoffbildung mehr festzustellen. Da auch bei Verwendung einer<br />

Carrier-Konzentration von 1 % D2EHPA Feststoffbildung festgestellt wurde, musste eine<br />

Abtrennung der Proteine erfolgen.<br />

Extraktion mit zell- und proteinfreiem Fermentationsüberstand<br />

Zur Abtrennung der Proteine aus dem zellfreien Fermentationsüberstand wurde ein<br />

System bestehend aus fünf Ultrafiltrations-Kassetten (MWCO 10 kDa) verwendet (siehe<br />

Abschnitt 4.5.1). In Extraktionsexperimenten mit dem proteinfreien Fermentationsüberstand<br />

wurde keine Feststoffbildung mehr festgestellt. Die Donatorphase wurde jedoch<br />

sofort trüb, was auf Emulsionsbildung und einen Eintrag organischer Phase schließen<br />

ließ. Bei hohen Volumenströmen von 8 l/h wurden die Phasen nach fünf Stunden nicht<br />

mehr sauber getrennt. Eine Dichteänderung war nicht feststellbar. Die Leitfähigkeit der<br />

Donatorphase nahm jedoch während eines Extraktionsexperimentes von ≈ 30 mS/cm auf<br />

≈ 12 mS/cm ab [Kretzers 2002]. Die Instabilität war wahrscheinlich auf eine Veränderung<br />

der Löslichkeit des Carriers in der wässrigen Phase und der Oberflächenspannung aufgrund<br />

einer veränderten Phasenzusammensetzung zurückzuführen. Bei einer Online-Extraktion<br />

mit 10-15 l des als Donator verwendeten Fermentationsvolumens im Vergleich zu 2 l<br />

Modelllösung war von einem geringeren Einfluss der organischen Phase auszugehen. Zusätzlich<br />

sollte der Volumenstrom nicht zu hoch gewählt werden, um Stabilität zu gewährleisten.<br />

Die Extraktion mit proteinfreiem Fermentationsüberstand war den Experimenten zufolge<br />

stabil, wenn unter den verwendeten Bedingungen ein Volumenstrom unter 8 l/h<br />

verwendet wurde. Da die Herstellung von proteinfreiem Überstand im Vergleich zu der<br />

von Salzlösung aufwendig war und die gleiche Zusammensetzung bei Überstand aus verschiedenen<br />

Fermentationen nicht gegeben war, wurde L-Phenylalanin in Natriumchlorid-<br />

Lösung als Modelllösung für Experimente zur Charakterisierung der Extraktion in den<br />

Zentrifugalextraktoren verwendet.<br />

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