Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner

Kapitel 2
Korpus und Recherche
In diesem Kapitel wird der korpuslinguistische Aspekt der Arbeit dargestellt. Nach der
Beschreibung der Methodik wird ein Überblick über die Ergebnisse der Korpusrecher-
che gegeben. Zunächst einmal möchte ich jedoch erläutern, was eine Korpusrecherche
ist und warum sie gemacht wird.
Eine Korpusrecherche ist die Suche nach bestimmten sprachlichen Phänomenen
in Korpora. Je nach Größe des Korpus’ kann diese Suche manuell oder automatisch
erfolgen. Nach Evert & Fitschen (2004) sind vier Korpustypen zu unterscheiden:
1. Textkorpora, bestehend aus geschriebenen oder transkribierten gesprochenen
Texten mit Annotationen.
2. Sprachkorpora, bestehend aus Sprachsignalen mit phonetischen und linguisti-
schen Annotationen.
3. Multimodale Korpora mit Annotationen von Prosodien, Mimik, Gestik oder
Mauszeigerbewegungen.
4. Baumbanken, bestehend aus syntaktisch analysierten Sätzen.
Die Grundlage dieser Arbeit bildet eine Korpusrecherche in Textkorpora aus geschrie-
benen Texten wie unter Punkt eins.
Eine Korpusrecherche kann aus verschiedenen Gründen vorgenommen werden. Ei-
nerseits kann die Häufigkeit von Vorkommen bestimmter grammatischer Konstruktio-
nen oder auch Wörter interessieren. Andererseits wird nach Daten gesucht, die zusätzli-
che Verwendungsweisen von grammatischen Konstruktionen oder Wörtern aufweisen,
um die durch Introspektion gewonnenen Daten durch ’echte’ sprachliche Belege zu
ergänzen, siehe zum Beispiel Meurers (2005). In dieser Arbeit war letzteres die Ab-
sicht: Es wurde in Korpora geschriebener Sprache nach der grammatischen Konstruk-
tion “nach links herausgestellte Präpositionalphrase” gesucht, um Daten zu gewinnen,
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