Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner
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EINLEITUNG 3<br />
den Satz integriert, was auch durch die Prosodie deutlich wird. Bei Linksversetzung<br />
erfolgt <strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> LV-Konstituente zum Matrixsatz unter progredienter In-<br />
tonation und ohne Pause. Bei FT-Konstruktionen geht eine Konstituente einem Satz<br />
mit beliebiger Wortstellung vor<strong>an</strong>. Die Wie<strong>der</strong>aufnahme im folgenden Satz k<strong>an</strong>n durch<br />
ein beliebiges Element <strong>an</strong> beliebiger Position, das morphosyntaktisch mit dem FT-<br />
Ausdruck übereinstimmen k<strong>an</strong>n, aber nicht muss, erfolgen. Es ist auch eine Wie<strong>der</strong>-<br />
aufnahme durch freie Assoziation wie in (5) möglich.<br />
(5) Apropos Urlaub, Maria wird dieses Jahr nach Sp<strong>an</strong>ien fahren.<br />
Der FT-Ausdruck und <strong>der</strong> folgende Satz bilden zwei eigenständige Intonationseinhei-<br />
ten, die in den meisten Fällen durch eine deutliche Satzpause vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> getrennt<br />
sind.<br />
Zusätzliche Evidenz für die syntaktische Integriertheit <strong>der</strong> LV-Konstituente sieht<br />
Altm<strong>an</strong>n (1981) in <strong>der</strong> Beobachtung, dass bei LV Parenthesen vorkommen können,<br />
bei FT jedoch nicht, siehe (6a) vs. (6b). Umgekehrt können bei FT Einleitungsfloskeln<br />
auftreten, bei LV jedoch nicht, siehe (6c) vs. (6d).<br />
(6) a. Der Henry, weißt Du, <strong>der</strong> von neben<strong>an</strong>, <strong>der</strong> hat ein Klavier geerbt. (LV)<br />
b. *Den Anton, hab ich Dir das schon erzählt, ihn haben alle beneidet. (FT)<br />
c. Weißt Du, was mit Felix ist?<br />
Ah ja, <strong>der</strong> Felix, ¡ am Montag war er da. (FT)<br />
d. Weißt Du, was mit Felix ist?<br />
*Ah ja, <strong>der</strong> Felix, <strong>der</strong> wollte doch am Montag kommen. (LV)<br />
Altm<strong>an</strong>ns Beobachtungen wurden – mit unterschiedlicher Akzentsetzung – von den<br />
Folgearbeiten aufgegriffen. In m<strong>an</strong>chen Punkten kommen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Autoren jedoch zu<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Ergebnissen. So stellen Cardinaletti (1987) und Frey (2004b) fest, dass bei<br />
Linksversetzungen das resumptive Pronomen durchaus auch <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er Stelle als un-<br />
mittelbar nach dem LV-Ausdruck auftreten k<strong>an</strong>n, bei Frey (2004b) beispielsweise <strong>an</strong><br />
einer ausgezeichneten Topikposition im Mittelfeld. Für beide gilt als ein starkes Kri-<br />
terium unter Bezugnahme auf Vat (1981) die Zulässigkeit <strong>der</strong> Bindung bei LV wie in<br />
(7a), beziehungsweise die Unzulässigkeit <strong>der</strong> Bindung bei FT wie in (7b).<br />
(7) a. Seinen Nachbarn, den kennt je<strong>der</strong> Linguist .<br />
b. *Seinen Nachbarn, je<strong>der</strong> Linguist kennt den.<br />
Selting (1993) untersucht <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Daten aus einem Korpus gesprochener Sprache<br />
die Prosodie von Herausstellungskonstruktionen und kommt zu <strong>der</strong> Annahme, dass al-<br />
lein die Prosodie geeignet sei, beide Herausstellungsstrukturen vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu unter-