Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner
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SYNTAX VON PPN AN DER LINKEN PERIPHERIE 39<br />
Bedauerlicherweise können wir dieses Kriterium nicht auf die nach links herausgestell-<br />
ten PPn <strong>an</strong>wenden, da sich aus dem Korpus, wie durch die Diskussion in 3.2 deutlich<br />
geworden ist, keine eindeutige Zuordnung von Arten von Pronomen zu Herausstel-<br />
lungstypen ableiten lässt. Da ist als resumptives Pronomen für beide Arten von Her-<br />
ausstellungskonstruktionen belegt (vgl. (34)).<br />
(34) a. Auf <strong>der</strong> Wiese, da geht es lustig zu. (LV) (ECI-9038394)<br />
b. ...und wegen die zehntausend Mark, da hätt ich schon noch was draufge-<br />
legt. (FT) (KO-3059998)<br />
Nun zur Position des resumptiven Pronomens: Altm<strong>an</strong>n (1981) for<strong>der</strong>t, dass das Prono-<br />
men in unmittelbarem Anschluss <strong>an</strong> die LV folgen muss. Frey (2004b) dagegen argu-<br />
mentiert, dass das resumptive Pronomen auch im Mittelfeld <strong>an</strong> einer ausgezeichneten<br />
Stelle für Satztopiks direkt oberhalb eines Satzadverbials auftreten k<strong>an</strong>n. Hier ist je-<br />
doch vorerst nur interess<strong>an</strong>t, dass Frey (2004b) in diesem Punkt von Altm<strong>an</strong>n (1981)<br />
abweicht. Sein zugrundeliegendes Kriterium ist die Möglichkeit zu binden. Dies wird<br />
ausführlich in 3.4.5 diskutiert. Die Position des Pronomens in den gefundenen Belegen<br />
ist immer <strong>an</strong> <strong>der</strong> sogen<strong>an</strong>nten ’Kontaktstelle’, also direkt im Anschluss <strong>an</strong> die PP, es sei<br />
denn, es ist eine Parenthese eingeschoben. In m<strong>an</strong>chen Belegen findet sich auch eine<br />
Modifikation von da von <strong>der</strong> Art gerade da o<strong>der</strong> auch da. 7<br />
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass Art und Position des resumptiven<br />
Pronomens im Falle herausgestellter PPn nicht weiterhilft.<br />
3.4.2 Parentheseeinschub<br />
In diesem Abschnitt wird untersucht, ob sich mit Hilfe des Korpus nachweisen lässt,<br />
dass ein Parentheseeinschub nur bei LVn möglich ist.<br />
Altm<strong>an</strong>n (1981) und ihm folgend Cardinaletti (1987) gehen davon aus, dass ei-<br />
ne Parenthese zwischen <strong>der</strong> versetzten Konstituente und dem Matrixsatz lediglich bei<br />
Linksversetzungen auftreten k<strong>an</strong>n, da Parenthese-Nischen für eine Integriertheit in den<br />
Satz sprechen. Bei FT-Konstruktionen sollte das nicht möglich sein, da die Konstitu-<br />
ente in diesem Fall in den Satz syntaktisch nicht integriert ist, son<strong>der</strong>n einen separa-<br />
ten satzwertigen Ausdruck darstellt. Selting (1993) sieht dagegen die Möglichkeit für<br />
Parenthesen nicht als Evidenz für eine syntaktische Einbettung in den Satz: “Das Vor-<br />
kommen von Parenthesen ist in meiner Perspektive nicht beschränkt auf Sätze, son<strong>der</strong>n<br />
7 Ein Beleg für da im Mittelfeld des Satzes konnte im Korpus nicht gefunden werden, obwohl 15 Token<br />
Raum zwischen Satzende-Zeichen und da vorgesehen waren. Eine Ausweitung dieses Raumes hätte<br />
zu einer nicht mehr h<strong>an</strong>dhabbaren Menge <strong>an</strong> ’false positives’ geführt.