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Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner

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KORPUS UND RECHERCHE 6<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong>er die unterschiedlichen in <strong>der</strong> Fachliteratur vorgeschlagenen Theorien un-<br />

tersucht werden können. Nebenbei war es natürlich auch interess<strong>an</strong>t zu sehen, wie sel-<br />

ten diese Konstruktion in <strong>der</strong> geschriebenen Sprache tatsächlich Verwendung findet.<br />

Meine Analyse <strong>der</strong> gefundenen Daten ist eine qualitative, keine qu<strong>an</strong>titative. Eine<br />

qualitative Analyse zielt darauf ab, den Gebrauch von bestimmten sprachlichen Phäno-<br />

menen zu identifizieren und zu beschreiben, während bei einer qu<strong>an</strong>titativen Analyse<br />

die Daten nach Merkmalen klassifiziert und gezählt werden, um über eine statistische<br />

Auswertung Aussagen über sie zu treffen. Die Wahl des Verfahrens hängt von <strong>der</strong> je-<br />

weiligen Fragestellung ab. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Beispielsweise<br />

können bei einer qualitativen Analyse selten vorkommende Daten die gleiche Beach-<br />

tung wie häufig auftretende erhalten. Bei qu<strong>an</strong>titativen Analysen dagegen werden sel-<br />

tene Daten nicht berücksichtigt. Beides k<strong>an</strong>n je nach Anliegen <strong>der</strong> Recherche ein Vor-<br />

o<strong>der</strong> ein Nachteil sein. Ein weiterer problematischer Aspekt ist die Tatsache, dass die<br />

für die qu<strong>an</strong>titative Analyse notwendige Zuordnung zu Merkmalsklassen nicht immer<br />

eindeutig möglich ist, so dass Entscheidungen getroffen werden müssen, die zu falschen<br />

Schlussfolgerungen führen können. (vgl. McEnery & Wilson (2001))<br />

Auch die Frage, wie das Korpus beschaffen sein muss, hängt von <strong>der</strong> gegebenen<br />

Fragestellung ab. Nach Hunston (2005) gibt es drei zu berücksichtigende Aspekte, die<br />

alle vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> abhängen und sich gegenseitig beeinflussen:<br />

1. Wie repräsentativ ist ein Korpus?<br />

2. Wie ausgewogen ist es?<br />

3. Wie groß sollte es sein?<br />

Soll zum Beispiel ermittelt werden, wie Kleinkin<strong>der</strong> Verw<strong>an</strong>dschaftsverhältnisse sprach-<br />

lich ausdrücken, nützt ein Zeitungskorpus wenig. Ein solcher Korpus wäre nicht re-<br />

präsentativ. Besser wären hier sicherlich Aufzeichnungen gesprochener Sprache von<br />

Kleinkin<strong>der</strong>n. Wird beim Erstellen dieses Korpusses beispielsweise <strong>der</strong> Anteil von<br />

Mädchen und Jungen berücksichtigt, wäre <strong>der</strong> Korpus in Bezug auf das Geschlecht<br />

ausgewogen.<br />

In unserem Fall ist es wünschenswert, ein facettenreiches Angebot <strong>an</strong> Daten zu<br />

bekommen. Daher ist es sinnvoll, ein Korpus, das viele verschiedene Textsorten in<br />

sich versammelt, zu durchsuchen. Die als Basis dieser Arbeit untersuchten Korpora<br />

sind <strong>der</strong> deutschsprachige Teil einer Datenb<strong>an</strong>k von Korpora geschriebener Sprache in<br />

deutscher, englischer, fr<strong>an</strong>zösischer und sp<strong>an</strong>ischer Sprache, die vom Lehrstuhl ”Kor-<br />

puslinguistik” <strong>der</strong> Humboldt-Universität zusammengestellt wurde und für linguistische<br />

Forschung zur Verfügung steht. Die einzelnen Korpora bestehen aus Tageszeitungen,<br />

Zeitschriften und Fachmagazinen, aus gehobener und Unterhaltungsliteratur, sowie aus

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