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Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner

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SYNTAX VON PPN AN DER LINKEN PERIPHERIE 41<br />

(38) A: Wir sollten versuchen, uns ein bisschen Grün zu schaffen.<br />

B: Das stimmt. Zum Beispiel im Hof, m<strong>an</strong> könnte dort doch ein paar schöne<br />

Sträucher setzen. (FT)<br />

Wenn allerdings übrigens bei PPn als Einleitungsfloskel verwendet wird, muss die<br />

Konstruktion eindeutig als LV interpretiert werden, und zwar <strong>der</strong>art, dass sich übrigens<br />

nicht nur auf die PP bezieht, son<strong>der</strong>n auf den g<strong>an</strong>zen Satz.<br />

(39) Übrigens auf Mallorca, da wird allmählich das Trinkwasser knapp. (LV)<br />

Aus den Beobachtungen in diesem Abschnitt wurde deutlich, dass die Möglichkeit<br />

von Einleitungsfloskeln im Falle von PPn ein nicht so eindeutiges Kriterium darstellt,<br />

wie es Altm<strong>an</strong>n (1981) für DPn feststellt.<br />

3.4.4 Intonationskriterium<br />

In diesem Abschnitt soll geprüft werden, inwieweit die Intonation uns bei <strong>der</strong> Ent-<br />

scheidung helfen k<strong>an</strong>n, ob es sich bei einer nach links herausgestellten PP um einen<br />

LV-Ausdruck o<strong>der</strong> um einen FT-Ausdruck h<strong>an</strong>delt. Es sei gleich zu Anf<strong>an</strong>g gesagt,<br />

dass die Korpusrecherche hier nichts zu einer Entscheidung beitragen k<strong>an</strong>n, wie ver-<br />

lässlich das Kriterium ist. Die konsultierten Korpora bestehen ausschließlich aus Da-<br />

ten geschriebener Sprache, so dass nichts über die Intonation bek<strong>an</strong>nt ist. M<strong>an</strong> könnte<br />

vielleicht erwarten, dass satzinterne Zeichen Aufschluss über eine eventuelle Prosodie<br />

geben, aber hier ist in Bezug darauf kein systematischer Gebrauch zu erkennen. Das<br />

ist auch gar nicht möglich, denn das Korpus besteht aus Texten verschiedenster Sorte,<br />

und in den seltensten Fällen werden mehrere Texte vom selben Autor stammen. Unter<br />

den Sätzen, die in <strong>der</strong> Klasse FT zu finden sind, lässt sich eine leichte Tendenz er-<br />

kennen, die Herausstellung mit Doppelpunkt abzusetzen. Aber es wäre gewagt, hier zu<br />

verallgemeinern. Trotzdem möchte ich ein paar Ged<strong>an</strong>ken zu diesem Aspekt äußern.<br />

Altm<strong>an</strong>n (1981) weist <strong>der</strong> Intonation eine große Bedeutung zu, indem er feststellt, dass<br />

progrediente Intonation für eine LV spricht, aber wenn die Intonation <strong>der</strong> herausgestell-<br />

ten Konstituente deutlich von dem folgenden Satz abgesetzt ist, eine FT-Konstruktion<br />

vorliegt. Selting (1993) schreibt <strong>der</strong> Intonation ebenfalls eine wichtige Rolle zu. Für<br />

sie stellt sich die Prosodie letztendlich als die einzige verlässliche Bedingung heraus.<br />

Selting stellt folgendes Kriterium auf: Liegt eine einzige Intonationseinheit vor, spricht<br />

das für syntaktische Integriertheit und es h<strong>an</strong>delt sich um eine LV-Konstruktion. Bil-<br />

det die herausgestellte Konstituente jedoch eine separate Intonationseinheit, spricht das<br />

dafür, dass sie selbst satzwertig und nicht in den ihr folgenden Matrixsatz syntaktisch<br />

integriert ist. Selting stützt ihre Argumentation auf eine Analyse eines Datenkorpus aus

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