Präpositionalphrasen an der linken Peripherie ... - Fabienne Salfner
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SYNTAX VON PPN AN DER LINKEN PERIPHERIE 52<br />
behalten werden. Häufig stellt <strong>der</strong> Satz mit FT einen Exkurs zu einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Dis-<br />
kurstopik dar. Anschließend wird zum eigentlichen Thema zurückgekehrt. In m<strong>an</strong>chen<br />
Fällen bleibt trotz FT-Ausdruck das Diskurstopik erhalten.<br />
3.4.7 Zusammenfassung<br />
Lei<strong>der</strong> konnten auf Grund <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> Daten nicht alle <strong>der</strong> oben gen<strong>an</strong>nten<br />
Unterscheidungskriterien so gründlich wie nötig geprüft werden.<br />
In Bezug auf die Art und die Position des resumptiven Pronomens hat sich gezeigt,<br />
dass bei PPn die Wie<strong>der</strong>aufnahme mit da die überwiegend vorkommende ist. Nur weni-<br />
ge Daten zeigen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Arten <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme. Ein Unterschied zwischen LV und<br />
FTn konnte nicht ausgemacht werden, beide Konstruktionen werden mit da aufgenom-<br />
men. Auch die Position des Resumptivpronomens liegt in beiden Fällen im Vorfeld des<br />
Matrixsatzes.<br />
Das Kriterium Parentheseeinschub dagegen ist aussagekräftiger, zumindest für ge-<br />
schriebene Sprache. Tatsächlich korreliert die Feststellung von Altm<strong>an</strong>n (1981), nach<br />
<strong>der</strong> nur bei LV Parenthesenischen vorkommen, mit den Befunden, die unsere Daten<br />
zeigen.<br />
Einleitungsfloskeln kommen unter den Belegen aus <strong>der</strong> Korpusrecherche nicht vor,<br />
was allerdings nicht überraschend ist. In Abschnitt 3.4.3 wurde gezeigt, dass Einlei-<br />
tungsfloskeln bei nach links herausgestellten PPn nur in sehr speziellen Zusammen-<br />
hängen vorkommen können.<br />
Das Intonationskriterium ist auf unsere Daten nicht <strong>an</strong>wendbar, da bei <strong>der</strong> Kor-<br />
pusrecherche Korpora geschriebener Sprache durchsucht wurden und keinerlei Infor-<br />
mationen über die Prosodie vorlagen. Das Intonationskriterium ist kein syntaktisches<br />
Unterscheidungskriterium. Ich nehme <strong>an</strong>, dass ein Sprecher bereits entschieden hat, ob<br />
eine Herausstellungskonstruktion nach links eine LV o<strong>der</strong> ein FT ist, bevor er “seine”<br />
Prosodie setzt. Die Intonation ist demnach die Ausbuchstabierung seiner Entscheidung.<br />
Trotzdem wollte ich auf eine Darstellung nicht verzichten, denn die unterschiedliche<br />
Intonation <strong>der</strong> beiden betrachteten Konstruktionen stellt ein interess<strong>an</strong>tes Phänomen<br />
dar und k<strong>an</strong>n beispielsweise im Rahmen von Verarbeitung gesprochener Sprache von<br />
Nutzen sein.<br />
Das Bindungskriterium nach Cardinaletti (1987) beziehungsweise Frey (2004b)<br />
war auf die Korpusdaten nicht unmittelbar <strong>an</strong>wendbar, aber eine Modifizierung von<br />
einigen von <strong>der</strong> Heuristik als LV klassifizierten Korpusbelegen hat gezeigt, dass das<br />
Bindungskriterium mit <strong>der</strong> Heuristik korreliert. Als unabhängiges syntaktisches Unter-<br />
scheidungskriterium eignet sich das Kriterium jedoch nur bedingt, wie die Diskussion<br />
in Abschnitt 3.4.5 gezeigt hat.