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Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann

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ehrenamtliche Betreuer im Bereich der Jugendarbeit jährlich bis zu 12 Tage<br />

Sonderurlaub, und private Arbeitgeber bekommen hierdurch entstehende<br />

Kosten im Wesentlichen vom Land erstattet.<br />

IV. 11 Arbeitsmarkt<br />

Auf Grund der demografischen Veränderungen in <strong>Hessen</strong> ist die<br />

Arbeitsmarktpolitik ein Schlüssel, um die Attraktivität der einzelnen<br />

Landesteile auszubauen. Die FDP plädiert seit Jahren für eine<br />

Kommunalisierung der Arbeitsmarktpolitik, wie es im Bereich der<br />

Gesetzgebung zu Hartz IV stattgefunden hat. Durch das so genannte<br />

Optionsmodell ist erstmals die kommunale Verantwortung im Bereich der<br />

Arbeitsmarktpolitik durchgesetzt worden. Der Grund hierfür ist, dass die<br />

kommunalen Arbeitsmärkte individuelle Lösungsansätze erfordern. Die<br />

Kenntnis der lokalen Arbeitgeber sowie die Nähe zu den vermittelnden<br />

Personengruppen ist ein wichtiger Schlüssel, um möglichst viele Menschen<br />

in Arbeit zu bringen. Dagegen steht die zentralistisch organisierte<br />

Arbeitsmarktpolitik der Bundes-Agentur für Arbeit, die auf Grund ihrer starren<br />

Arbeitsmarktprogramme häufig an der kommunalen Realität vorbei agiert.<br />

Bisher hat die Hälfte der hessischen Kommunen die Möglichkeit bekommen,<br />

ihre Arbeitsmarktpolitik eigenständig zu regeln. Bisher fehlt allerdings ein<br />

wirklicher finanzieller Anreiz für die Kommunen, das Optionsmodell<br />

umzusetzen. Im Gegenteil gibt es Anzeichen, dass der Zeitraum des<br />

Modellversuchs durch die Bundesregierung möglicherweise verkürzt werden<br />

könnte und so das Aus für die Optionsmodelle drohen würde. Stattdessen<br />

muss der Zeitraum des Modellversuches abgewartet werden und daneben<br />

ein fairer Wettbewerb zwischen der Bundesagentur und den<br />

Optionskommunen möglich sein. Ebenso erscheint eine <strong>stärker</strong>e finanzielle<br />

Beteiligung der Kommunen an potenziellen Gewinnen notwendig, um die<br />

Anreize für eine gute Arbeitsmarktpolitik zu stärken.<br />

Neben weiteren Themen wie der Abschaffung der Frühverrentung, einer<br />

Änderung des Kündigungsschutzes, um die Angst gerade auch vor der<br />

Einstellung von älteren Arbeitnehmern abzubauen, einer gezielten<br />

Zuwanderungspolitik von Hochqualifizierten und der Wegfall von<br />

Hinzuverdienstgrenzen ist vor allem auf Landesebene das Thema der<br />

Weiterbildung und ständigen Qualifikation von Arbeitnehmern aktuell. Um<br />

den Anforderungen der Globalisierung gerecht zu werden, ist eine ständige<br />

Fortbildung in allen Berufsbereichen notwendig. Die hessischen<br />

Fachhochschulen und Universitäten sowie die in kommunaler Verantwortung<br />

stehenden Volkshochschulen müssen sich in diesem Bereich als<br />

Bildungsnetzwerk verstehen und Programme gemeinsam mit den<br />

Arbeitgebern und Unternehmen in <strong>Hessen</strong> erarbeiten. Ebenso sind hier die<br />

Tarifpartner gefragt, die schon jetzt ein gutes Instrumentarium zur<br />

Qualifikation haben. Da nur Arbeitnehmer, die ihren Wissensstand ständig<br />

aktuell halten, auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich sein werden, ist die<br />

Weiterbildung vor allem auch zur Aufgabe der Arbeitnehmer selbst. Der<br />

Staat kann hier nur zu einem geringen Teil die Finanzierung übernehmen.<br />

Ansonsten ist es dem Markt zu überlassen, welche Angebote sich hier<br />

entwickeln. Der Staat muss vor allem Rahmenbedingungen für Investitionen<br />

schaffen.<br />

Eine höhere Erwerbsbeteiligung älterer Menschen kann durch eine<br />

Veränderung im Rentenrecht erreicht werden. Hierzu hat die FDP das Modell<br />

„Flexibler Eintritt in die Rente“ erarbeitet. Für alle Versicherten wird die<br />

Möglichkeit eines flexiblen Rentenzugangs ab dem 60. Lebensjahr<br />

geschaffen. Im Gegensatz zur heutigen Rechtslage wird der Rentenzugang<br />

ab 60 nicht an ein Kriterium (Kriterien für vorzeitigen Rentenbezug bisher:<br />

Arbeitslosigkeit, Altersteilzeit, langjährige Versichertenstellung,<br />

Das Optionsmodell -<br />

individuelle Lösungen für<br />

kommunale<br />

Arbeitsmärkte<br />

Weiterbildung und<br />

Qualifikation<br />

Flexibler Renteneintritt<br />

ab 60<br />

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