Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann
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Für die Wirtschaftspolitik ergeben sich folgende<br />
Schlussfolgerungen:<br />
Es ist zu begrüßen, dass Klein- und Kleinstkredite keiner<br />
Einzelrisikobewertung unterworfen werden, sondern<br />
zusammengefasst und pauschal bewertet werden. Die<br />
Landesregierung wird sich in den zuständigen Gremien weiter<br />
dafür einsetzen, dass die zu erwartenden Modifikationen von<br />
Basel II mittelstandsfreundlich angelegt sind.<br />
Kleinere und mittlere Unternehmen müssen in tendenziell<br />
größerem Umfang aussagefähige und nachvollziehbare<br />
Unternehmensdaten vorhalten. Der in Gang gekommene Dialog<br />
mit den Kreditinstituten bietet dann auch die Chance,<br />
Schwachstellen im Unternehmen zu erkennen. So kann der<br />
Ratingprozess als Beratungsverfahren ausgestaltet werden. Dies<br />
setzt aber voraus, dass die Verfahren zur Ermittlung der Bonität<br />
offen gelegt und die Faktoren, die in die Bewertung eingehen,<br />
transparent und nachvollziehbar gemacht werden. Die<br />
Kreditinstitute sollen die Rating-Einstufung und ihre Gründe mit<br />
dem jeweiligen Kunden erörtern. Dieser Kommunikationsaufgabe<br />
muss sich die Kreditwirtschaft <strong>stärker</strong> stellen.<br />
Im Mittelstand bestehen häufig immer noch nur unzureichende<br />
Kenntnisse über alternative Finanzierungsmöglichkeiten. Bedingt<br />
durch die Baseler Eigenkapitalvereinbarungen müssen bisher<br />
noch nicht so verbreitete Formen der Finanzierung <strong>stärker</strong>e<br />
Berücksichtigung finden, z.B. Beteiligungsfinanzierung,<br />
einschließlich der Bereitstellung von Eigenkapital, oder neue<br />
Formen der Außenfinanzierung, z.B. Leasing, Factoring. Hier<br />
haben die Kreditinstitute weiter erhebliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu leisten. Aber auch die Politik sollte hier positiv mitwirken. Eine<br />
Verteufelung von Private Equity auf Grund der Einflussnahme<br />
auf Firmen wird den positiven Wirkungen nicht gerecht. Ziel ist<br />
sicher meist ein gewinnbringender Verkauf der Beteiligungen.<br />
Hier wird aber zu oft der positive Effekt übersehen, dass<br />
Ineffizienzen und Geldverschwendung abgebaut werden. Die<br />
Unternehmen gehen gestärkt aus diesem Prozess hervor und<br />
sind fit für einen internationalen Wettbewerb. Das nützt letztlich<br />
der nationalen Wirtschaft.<br />
Es muss sichergestellt werden, dass sich Unternehmen auch in<br />
kritischen Phasen ihrer Entwicklung (z.B. bei Existenzgründung)<br />
oder junge, wachsende Unternehmen sowie kleinere und mittlere<br />
Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien oder<br />
Nachfolgeregelungen über den Kapitalmarkt zu angemessenen<br />
Konditionen finanzieren können. Hier bietet der an der<br />
Deutschen Börse vor etwa vier Jahren eingeführte Entry<br />
Standard eine sinnvolle Ergänzung auch in Zusammenhang mit<br />
Private Equity. Die Erfahrungen aus dem 2002 gescheiterten<br />
Markt für junge Unternehmen wurden hier gut umgesetzt.<br />
Entsprechende Programme des Hessischen<br />
Wirtschaftsministeriums, z.B. <strong>Hessen</strong>-Invest-Nachfolge oder die<br />
speziellen Programme für die Ausgründungen aus Universitäten<br />
und Hochschulen, sollen fortgesetzt werden. Insbesondere in<br />
einer Phase der Produkt- und Ideenentwicklung und des<br />
Unternehmensaufbaus soll die Finanzierung über die<br />
Bereitstellung von Eigenkapital erleichtert werden.<br />
Die öffentlichen Finanzierungsprogramme sind weitgehend den<br />
neuen Anforderungen anzupassen. Zuschussprogramme sollten<br />
Kleinstkredite freistellen<br />
Kreditinstitute haben<br />
Informationsverpflichtung<br />
Private Equity spielt eine<br />
wichtige Rolle<br />
Finanzierung über alle<br />
Phasen sichern<br />
Landesprogramme in<br />
diesen Bereichen<br />
fortsetzen<br />
Neue Formen der<br />
Landeshilfe<br />
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