Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann

ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen und wollen dazu weiter
ermuntern.
Eine notwendig ganzheitlich orientierte Integrationspolitik setzt zunächst
differenzierte und umfassende Kenntnisse der Situation der Zuwanderer
(einschließlich Aussiedler und Spätaussiedler) voraus, so dass es in einem
ersten Schritt um die Quantifizierung dieser Bevölkerungsgruppe in Hessen,
deren räumliche Verteilung, die von ihr ausgehenden
Wanderungsbewegungen nach und aus Hessen sowie das
Einbürgerungsverhalten geht. Besonderer Schwerpunkt sollte die Analyse
des Bildungsverhaltens der Zuwanderer sein, da dies eine der wichtigsten
Voraussetzungen für die Integration in die Gesellschaft und das
Erwerbsleben darstellt. Zu untersuchen wäre insbesondere auch der
Besuch vorschulischer Einrichtungen, der Schulbesuch und der Schulerfolg.
Neben der beruflichen (dualen) Ausbildung sollte auch die Entwicklung der
aus dem Zuwanderungsbereich stammenden Studenten an den hessischen
Hochschulen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden.
Eine Untersuchung der Situation auf dem Arbeitsmarkt gibt darüber hinaus
Aufschluss über die Erwerbsneigung, die Stellung im Berufsleben und das
Weiterbildungsverhalten von Zuwanderern.
Deswegen fordern wird die schnellstmögliche Erstellung eines
Migrationsberichts für Hessen unter Einbeziehung auch weiterer
sozioökonomischer Indikatoren wie der Einkommens- und
Wohnungssituation dieser Bevölkerungsgruppe. Dieser Bericht muss
regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben werden.
Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Integrationspolitik
Toleranz ist die Voraussetzung schlechthin für das Zusammenleben.
Toleranz gegenüber weltanschaulichen und religiösen Überzeugungen und
Praktiken endet da, wo die freiheitlich demokratische Grundordnung in
Frage gestellt wird, Menschen anderer Religionen oder Weltanschauungen
diskriminiert oder Grundrechte verletzt werden.
Religion darf insbesondere nicht zur Rechtfertigung von Gewalt,
Extremismus oder Terrorismus missbraucht werden. Der weit reichende
Schutz, den Religionsgemeinschaften durch unsere Rechtsordnung
genießen, ist nur zu rechtfertigen, wenn diese die Gebote von Toleranz,
Transparenz und Offenheit wahren und die Werte des Grundgesetzes
vorbehaltlos respektieren.
Die Debatte darf nicht einseitig auf die Frage der Steuerung der
Neuzuwanderung konzentriert werden, denn damit vernachlässigt man
Hunderttausende seit Jahren in Hessen lebende Ausländer und (Spät-)
Aussiedler, die teilweise auch noch Integrationsschwierigkeiten haben.
Auch diesen Menschen sollte ein vollumfänglicher Rechtsanspruch auf
einen Integrationskurs eingeräumt werden, der bedarfsorientiert und
zielgruppengerecht durchgeführt werden muss.
Dabei sollten alle Teilnehmer dieser Kurse einen geringfügigen finanziellen
Eigenanteil aufbringen, um einen besonderen Ansporn zu einem
erfolgreichen Abschluss eines solchen Lehrganges zu haben.
Neben der Erfüllung ihrer formalen Teilnahmepflicht der zu einem
Integrationskurs verpflichteten Zuwanderer sind auch die realen
Integrationsleistungen im Hinblick auf die sonst eintretenden
aufenthaltsrechtlichen Sanktionen nach dem Zuwanderungsrecht stärker zu
berücksichtigen.
Im Übrigen fordern wir, der Integrationsförderung eine weit breitere
Migrationsbericht
Toleranz ist wichtig
Nachholende Integration
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