Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann
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Die Ergebnisse des Reformprozesses sollen begleitend sowohl<br />
intern als auch extern evaluiert und notwendige Verbesserungen<br />
entsprechend den Grundsätzen eines lernenden Systems vorgenommen<br />
werden.<br />
Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung<br />
Die FDP sieht die Aufgabe der Wissenschafts- und Hochschulpolitik<br />
darin, den Rahmen zu setzen, in dem größtmögliche Eigenständigkeit<br />
und Profilbildung der Hochschulen mit dem Ziel ausgezeichneter<br />
Lehre und Forschung stattfinden können. Dazu<br />
gehören die Erweiterung der Hochschulautonomie, die Neugestaltung<br />
des Kapazitätsrechts und eine auskömmliche Finanzierung.<br />
Es sollen weitergehende Schritte für mehr Hochschulautonomie<br />
bei der Studienreform sowie bei Investitions- und Strukturentscheidungen<br />
unternommen werden. Den Hochschulen sollen das<br />
volle Auswahlrecht bei der Studierendenaufnahme sowie die<br />
Bauherreneigenschaft für ihre Liegenschaften übertragen werden.<br />
Ferner sollen sie die Dienstherreneigenschaft für ihr Personal<br />
erhalten. Sie müssen zudem in die Lage versetzt werden, ihr<br />
Personal flexibel einzusetzen; dazu gehört die Entscheidung darüber,<br />
ob dieses im Angestellten- oder Beamtenverhältnis geführt<br />
wird, ob es über die üblichen Altersgrenzen hinaus eingesetzt<br />
wird ebenso wie die Möglichkeit, Lehrdeputatskonten, Lecturers<br />
und Lehrprofessuren dort einzusetzen, wo sie das wünschen.<br />
Schließlich ist den Hochschulen auf dem Gebiet der Unternehmensgründungen<br />
und unternehmerischer Betätigungen größere<br />
Handlungsfreiheit einzuräumen.<br />
Die FDP unterstützt die Umwandlung der Universität Frankfurt am<br />
Main zu einer Stiftungsuniversität. Initiativen weiterer Hochschulen<br />
stehen wir aufgeschlossen gegenüber.<br />
Das Bild eines einheitlichen Hochschulwesens mit gleichen Studiengängen<br />
ist überholt. Das aktuelle Hochschulsystem ist aufgrund<br />
seiner Wettbewerbsorientierung gerade auf Leistungsdifferenzierung<br />
und Profilbildung der Hochschulen ausgerichtet und<br />
damit auch das Angebot unterschiedlicher Ausbildungskonzepte<br />
mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen. In Zeiten von Autonomie,<br />
Globalhaushalten, leistungsorientierter Mittelzuweisung,<br />
Ziel- und Leistungsvereinbarungen sowie vor allem der Einsicht in<br />
die Notwendigkeit von Qualitätssteigerungen im Hochschulbereich,<br />
können Studienplätze nicht mehr aufgrund von fiktiven Stellenplänen<br />
zentral verteilt werden. Die Studierenden sollen sich<br />
die Hochschule aussuchen, die für sie am besten geeignet ist,<br />
und die Hochschulen sollen sich für die Studierenden entscheiden,<br />
die die spezifischen Anforderungen ihrer Studiengänge am<br />
besten erfüllen.<br />
Deshalb gilt es, die Chance zu nutzen, die die Föderalismusreform<br />
bietet, und die bisherigen Regelungen für die zentrale Verteilung<br />
nach dem Hochschulrahmengesetz und der Kapazitätsverordnung<br />
durch ein eigenes hessisches Kapazitätsrecht abzulösen.<br />
Die Zahl der Studienplätze ist in Ziel- und Leistungsvereinbarungen<br />
zwischen dem Land und den Hochschulen unter Berücksichtigung<br />
der fachspezifischen Qualitätsstandards sowie<br />
einer <strong>stärker</strong>en Nachfrageorientierung festzulegen und über den<br />
Landeshaushalt durch das Parlament zu beschließen.<br />
Als Konsequenz hieraus ist die Zentralstelle für die Vergabe von<br />
Studienplätzen abzuschaffen. Der Staatsvertrag über die ZVS ist<br />
Begleitende Evaluation<br />
Hochschulautonomie für alle<br />
erweitern<br />
Kapazitätsrecht neu gestalten -<br />
ZVS abschaffen<br />
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