Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann
Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann
Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
in den letzten Jahren nur unterdurchschnittliche Zuwächse erzielt.<br />
Deshalb sind auch auf hessischer Ebene Attraktivitäts- und<br />
Effizienzsteigerungen notwendig und auch möglich. Die<br />
Tourismusförderung des Landes wird umgestellt von der<br />
bisherigen Zuweisungspolitik, die ausschließlich nach den<br />
beschriebenen diffusen Vorgaben des Landes- bzw. der<br />
<strong>Hessen</strong>agentur erfolgte, hin zur Unterstützung von regionalen<br />
Initiativen bzw. Anregungen der Vertretungsorgane der regionalen<br />
Tourismuswirtschaft.<br />
Die CDU-Landesregierung hat die Vermarktungsangebote der<br />
hessischen Destinationen auf den nationalen und internationalen<br />
Märkten der <strong>Hessen</strong>-Agentur übertragen. Dies hat sich als Fehler<br />
herausgestellt. Die <strong>Hessen</strong>-Agentur vermarktet sich überwiegend<br />
selbst und war nicht in der Lage, eine in sich schlüssige,<br />
zielgerichtete, auf die veränderten Reisebedürfnisse abgestellte<br />
Konzeption zu entwickeln. Dazu hat auch beigetragen, dass die<br />
Förderung des Tourismus in <strong>Hessen</strong> auf ministerieller Ebene<br />
zersplittert ist. So fördert das Hessische Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Landesentwicklung den Tourismus, das Hessische<br />
Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />
ist für den Landtourismus verantwortlich und das Hessische<br />
Finanzministerium unterstützt die Heilbäder. In die Abwicklung<br />
eingeschaltet sind zahlreiche Landesbehörden. Entsprechend<br />
befasst sich der Tourismuspolitische Handlungsrahmen <strong>Hessen</strong><br />
2007 auch mehr mit Organisationsbeschreibungen (wer macht<br />
was mit den Steuergeldern) und stellt sich als langweiliger<br />
touristischer Zahlenfriedhof dar, ohne inhaltliche Zielaussagen.<br />
Eine Darstellung der Stärken und Schwächen der Tourismuspolitik<br />
zeigt: Die größte Schwäche der hessischen Tourismuspolitik ist<br />
die jetzige Konzeptionslosigkeit.<br />
Die hessischen Regionen sind zielgerechter zu vermarkten.<br />
Tourismusmanagement darf nicht an Kreisgrenzen enden,<br />
sondern sollte für ein touristisches Zielgebiet kreis- und<br />
länderübergreifend geordnet werden. Das Nebeneinander von<br />
Regionen, Kommunen, Fremdenverkehrsverbänden und<br />
Betrieben muss überwunden werden, damit eigendynamische und<br />
strategisch geordnete Angebots- und Wettbewerbseinheiten<br />
entstehen. Der in der Legislaturperiode 1999 – 2003 begonnene<br />
Prozess der Bildung leistungsfähiger Destinationen ist der letzten<br />
Legislaturperiode nur zögerlich fortgesetzt worden. Es ist<br />
weitgehend bei politischen Absichtserklärungen geblieben, ohne<br />
dass eine klare Aufgabenteilung oder eine Optimierung der<br />
Organisationsstrukturen gelungen ist.<br />
Zu dieser gemeinsamen Konzeption muss auch gehören, dass<br />
eine Neukonzeption eines touristischen Auftritts auf<br />
hervorragenden Messen erfolgt, einschließlich eines<br />
gemeinsamen hessischen Messestandes.<br />
Erreicht werden muss endlich eine Verbesserung der Anschlüsse<br />
der hessischen Tourismusgebiete und Betriebe an die<br />
Vertriebspartner der touristischen Vermarktungssysteme. Die<br />
Vermarktungsstrategien sind im Hinblick auf ihre Zielgruppen und<br />
aktuelles Marketing, unter <strong>stärker</strong>er Einbeziehung der neuen<br />
Medien, zu optimieren.<br />
<strong>Hessen</strong> verfügt über eine hervorragende Museumslandschaft und<br />
eine Vielzahl herausragender Veranstaltungen im Kunst- und<br />
Kulturbereich. Dieses breite Angebot wird nur ansatzweise<br />
national und international vermarktet. Insbesondere die<br />
<strong>Hessen</strong>-Agentur:<br />
Selbstdarstellung kein<br />
Ersatz für Tourismus-<br />
Marketing<br />
Gießkannenprinzip als<br />
Konzeption<br />
Einigkeit macht stark<br />
Einheitlicher Messeauftritt<br />
Vertriebswege optimieren<br />
Kultur besser touristisch<br />
nutzen<br />
54