31.01.2013 Aufrufe

Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann

Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann

Hessen stärker machen - Fundación Friedrich Naumann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gesetz: „Im Wege des Kredits dürfen Geldmittel nur bei außerordentlichem<br />

Bedarf und in der Regel nur für Ausgaben zu werbenden<br />

Zwecken beschafft werden“ (Art. 141, 1. Satz HV). Eine Bedingung<br />

von beiden – „außerordentlicher Bedarf“ oder„werbende<br />

Zwecke“ – ist meistens gegeben. Und wenn nicht, gibt es noch<br />

die ausdrücklich zugelassenen Ausnahmen.<br />

Die Europäische Union hat sich vom problematischen Investitionsbegriff<br />

gelöst und gibt zwei Höchstgrenzen vor, die an der<br />

wirtschaftlichen Gesamtleistung eines Staates – dem Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) –gemessen werden: Der Gesamtschuldenstand<br />

aller staatlichen Einrichtungen darf nicht über 60, die<br />

jährliche Neuverschuldung nicht über 3 Prozent des BIP liegen.<br />

Die Grenzwerte gelten für den Gesamtstaat – also Bund, Sozialversicherungsträger,<br />

Länder und Kommunen. Sie sind präzise<br />

ermittelbar und leicht vorauszuberechnen. Gegenüber den jetzigen<br />

Regelungen im Grundgesetz und der Hessischen Verfassung<br />

wäre die sinngemäße anteilige Übertragung der „Maastricht-<br />

Kriterien“ auf <strong>Hessen</strong> ein großer Fortschritt. Leider wurde der<br />

Sanktionsmechanismus, der in der EU bei Überschreitung der<br />

Schuldenstands- und der Verschuldungsgrenze vorgesehen war,<br />

unter maßgeblichem Einfluss der rot-grünen Bundesregierung<br />

aufgeweicht.<br />

Nach der Erfahrung, die in <strong>Hessen</strong> in den letzten Jahrzehnten<br />

und besonders mit der CDU-Alleinregierung seit 2003 gemacht<br />

wurde, besteht der beste Weg, die angestrebte Null-<br />

Verschuldung zu erreichen, indessen in einem grundsätzlichen<br />

Verbot der Schuldenaufnahme in der Hessischen Verfassung.<br />

Null-Verschuldung und Abbau der Altschulden heißt:<br />

• Der jährliche Zinsaufwand sinkt von Jahr zu Jahr und entfällt<br />

schließlich völlig.<br />

• Jede Generation muss für die Ausgaben einstehen, die<br />

sie selbst veranlasst hat, und kann sie nicht auf künftige<br />

Generationen überwälzen.<br />

• Die Überschuldung des Landes wird auf Null abgebaut.<br />

Eine Reduzierung der Verschuldung lässt sich nur schrittweise<br />

und planmäßig erreichen. Sie setzt voraus, dass das Ausgabeni-<br />

veau des Landes <strong>Hessen</strong> reduziert wird. Das bedeutet:<br />

• Es werden Präferenzbereiche festgelegt. In diesen Bereichen<br />

ist das staatliche Leistungsniveau aufrecht zu erhalten<br />

oder sogar noch zu steigern. Ausgaben dürfen in diesem<br />

Fall allenfalls dann verringert werden, wenn deren<br />

Effekt durch eine gleichzeitige Effizienzsteigerung<br />

kompensiert wird.<br />

• Die übrigen Leistungen werden, soweit sie der Landesentscheidung<br />

unterliegen, vermindert.<br />

• Ausgehend von einer grundlegenden Aufgabenkritik überprüft<br />

und verändert das Land die Aufgabendurchführung<br />

und verringert Leistungsstandards auf das Notwendige.<br />

Soweit dazu Bundesgesetze verändert werden<br />

müssen, wird dies vom Land über den Bundesrat angestoßen.<br />

Wir sind sicher, dass im Zweifel jeder Bürger selbst besser über<br />

die Verwendung seines Geldes entscheiden kann, als dies der<br />

Staat tut, und setzen verstärkt auf das Prinzip der Eigenverantwortung.<br />

Das Land muss sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren,<br />

diese aber besser und zukunftsgerichteter wahrnehmen<br />

als bisher. Dazu gehören insbesondere:<br />

Maastricht-Kriterien<br />

Grundsätzliches Schuldenverbot<br />

Ausgaben reduzieren<br />

Kernaufgaben<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!