3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag
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Quelle: Flickr, Jojo Cence<br />
VISIOn<br />
Der Rennwagen <strong>auf</strong> der Datenautobahn<br />
Zwischen diesen beiden Polen sind allerdings<br />
weitere Lösungen angesiedelt, deren<br />
Kernstück ein digitaler Signalpro zessor<br />
(DSP) ist: so etwa frei programmierbare<br />
intelligente Kameras, VisionSystemKomplettlösungen<br />
aus intelligenten Kameras<br />
und dar<strong>auf</strong> abgestimmter, benutzerfreundlicher<br />
Software sowie Embedded Systems<br />
mit abgesetzter Kamera.<br />
Intelligenter Kern: Leistungsstarke<br />
Prozessoren<br />
Die im Folgenden beschriebenen Systeme<br />
basieren <strong>auf</strong> digitalen Signalprozessoren<br />
(DSP), die speziell für sehr rechenintensive<br />
EchtzeitAnwendungen<br />
und das Verarbeiten digitaler Signale<br />
entwickelt wurden. PCProzessoren hingegen<br />
sind Allzwecksysteme, die eine<br />
Vielzahl verschiedener Aufgaben bewältigen,<br />
bei der digitalen Signalverarbeitung<br />
allerdings selbst bei hohen<br />
Taktraten vergleichsweise ineffizient<br />
abschneiden. Als Vergleich bietet sich<br />
die Autowelt an: Ein DSP wäre für einen<br />
Bürocomputer ähnlich überdimensioniert<br />
wie ein Ferrari für den Berufsverkehr<br />
– in einer anspruchsvollen Anwendung<br />
kann er jedoch seine Schnelligkeit<br />
ausspielen. Umgekehrt sind PCProzessoren<br />
DSPs <strong>auf</strong> der „Datenautobahn“<br />
ebenso unterlegen wie ein normaler<br />
PKW einem Rennwagen [1]. Angesichts<br />
von PCProzessoren, die bereits seit längerem<br />
im GHzBereich arbeiten, mögen<br />
1GHzDSPs daher <strong>auf</strong> den ersten Blick<br />
nicht besonders hervorstechen – tatsächlich<br />
bieten sie jedoch <strong>auf</strong>grund ihres<br />
Designs Höchstleistungen in anspruchsvollen<br />
EchtzeitAnwendungen,<br />
die mit PCSystemen nicht möglich wären.<br />
Die 1 GHzDSPs des Typs TMS320C64x<br />
von Texas Instruments z. B., die in einigen<br />
der unten genannten Systeme eingesetzt<br />
werden, verfügen über acht Recheneinheiten,<br />
die parallel arbeiten<br />
können. Dadurch wird es möglich, mehrere<br />
Instruktionen gleichzeitig auszuführen<br />
– z. B. zwei Multiplikationen,<br />
zwei Load/StoreInstruktionen und vier<br />
arithmetischlogische Funktionen, die<br />
in vielen Bildverarbeitungsalgorithmen<br />
Blockschaltbild einer VC Optimum-Kamera<br />
DSP-basierte Bildverarbeitungssysteme<br />
In den letzten 10 Jahren hat sich der Markt im Be-<br />
reich der industriellen Bildverarbeitungslösungen<br />
deutlich vergrößert: Es sind inzwischen nicht nur<br />
mehr Anbieter vertreten, sondern auch eine Vielzahl<br />
neuer Produkte. Das Spektrum reicht von Vision-<br />
Sensoren bis zu Kombinationen aus Industrie-PCs<br />
und Kameras. Während Vision-Sensoren in der Regel<br />
für einen bestimmten Anwendungszweck konzipiert<br />
und daher wenig flexibel sind, erweisen sich PC-<br />
basierte Systeme oft als zu störanfällig bzw. zu<br />
wartungsintensiv für industrielle Umgebungen.<br />
häufig benötigt werden. Dank ihrer hohen<br />
Rechenleistung von bis zu 8.000<br />
MIPS bewältigen die Prozessoren problemlos<br />
auch Anwendungen mit hohen<br />
Auflösungen und kurzen Taktzeiten.<br />
Neben Echtzeitfähigkeit und Unempfindlichkeit<br />
gegenüber rauen industriellen<br />
Umgebungen überzeugen die DSPbasierten<br />
Systeme vor allem durch<br />
einen geringen Hardware<strong>auf</strong>wand: Sie<br />
kommen ohne Festplatten und Lüfter<br />
aus und sind daher zuverlässiger als<br />
PCStationen, zu<strong>dem</strong> sind sie praktisch<br />
wartungsfrei und benötigen keinen<br />
Schaltschrank. In vielen Fällen können<br />
die überaus kompakten Einheiten daher<br />
PCStationen komplett ersetzen.<br />
54 In s p e c t 4/2008 www.inspect-online.com