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3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag

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VISIOn<br />

Informationen aus der Punktwolke<br />

Scorpion kombiniert 2D- und <strong>3D</strong>-Bildverarbeitung für die automatische Inline-Prüfung<br />

Die Zuverlässigkeit eines Autos<br />

hängt von der Qualität vieler einzelner<br />

Komponenten ab. Neben<br />

den Motorkomponenten, Airbag-,<br />

Gurtsystemen und der für die<br />

Sicherheit zuständigen Fahrzeugelektronik<br />

kommt der Qualität der<br />

Fahrwerkskomponenten eine wesentliche<br />

Bedeutung zu. Für die<br />

vollautomatische 100 % Prüfung<br />

von Querlenkern ist insbesondere<br />

die Kontrolle der korrekten <strong>3D</strong>-Positionierung<br />

zweier Lagerbuchsen<br />

eine technische Herausforderung.<br />

Die herkömmliche Prüfung<br />

eines fertig montierten Querlenkers<br />

wurde bisher mit einer<br />

mechanischen Prüflehre<br />

durchgeführt. Dazu musste<br />

der Querlenker von Hand in<br />

einer speziellen Prüfvorrichtung<br />

eingespannt werden.<br />

Alle Messungen wurden manuell<br />

durchgeführt und verursachten<br />

einen hohen Zeit<strong>auf</strong>wand.<br />

Der Umbau <strong>auf</strong> eine vollautomatisierteMontageanlage<br />

erfordert jedoch eine automatische<br />

Inline­Prüfung<br />

der <strong>3D</strong>­Daten. Dafür wird der<br />

Querlenker über einen Werkstückträger<br />

vorpositioniert.<br />

Die neue Prüfung beinhaltet<br />

sowohl die automatische Umschaltung<br />

für rechte bzw.<br />

linke Querlenker als auch für<br />

unterschiedliche B<strong>auf</strong>ormen.<br />

<strong>3D</strong>-Prüfsystem mit kompletter<br />

Steuerungsfunktion<br />

Das entscheidende Element in<br />

der Prüfeinheit ist das Scorpion<br />

<strong>3D</strong>­Kamera­System, bestehend<br />

aus drei AVT Guppy<br />

Firewire Kameras, der LED­<br />

Beleuchtung und einem Laser<br />

mit 9x9 Punktraster. Die Prüfung<br />

des Querlenkers erfolgt<br />

unter einem Betrachtungswinkel<br />

von 45 °. Dadurch ist<br />

das System in der Lage, auch<br />

die senkrecht zum Querlenker<br />

befindliche Position der Lagerbuchse<br />

zu vermessen.<br />

Eine Zwei­Achs­Positioniereinheit<br />

(Toshiba Cartesian<br />

Robot) bewegt das <strong>3D</strong>­Kamerasystem<br />

während eines Messzyklus<br />

an sieben verschiedene<br />

Positionen zur Aufnahme von<br />

insgesamt 19 Bildern. Das<br />

Scorpion­System übernimmt<br />

dabei die komplette Steuerung<br />

der Positioniereinheit. Die im<br />

System verwendete Scriptsprache<br />

‚Python‘ ermöglicht die<br />

schnelle Realisierung von<br />

Schnittstellen und Anpassungen<br />

innerhalb Scorpion ohne<br />

die Verwendung traditioneller<br />

Entwicklungstools und stellt<br />

hier die Schnittstelle zur Positioniereinheit<br />

zur Verfügung.<br />

In ähnlicher Weise wird die<br />

LED­Beleuchtung und das Laserraster<br />

über ein weiteres<br />

Python Script und ein I/O­Modul<br />

des Scorpion­PC angesteuert.<br />

Damit werden die Lichtquellen<br />

an jeder Messposition<br />

individuell geschaltet. Die<br />

Schnittstelle zur gesamten Anlagensteuerung<br />

wurde über<br />

OPC und ProfiBus realisiert.<br />

Zweistufige Kalibrierung<br />

Das System läuft <strong>auf</strong> einem<br />

Industrie­PC unter Windows<br />

XP. Alle 19 Bilder inkl. <strong>dem</strong><br />

errechneten <strong>3D</strong>­Modell werden<br />

<strong>auf</strong> der Scorpion­Bedien­<br />

Prüfzelle mit<br />

<strong>3D</strong>-Kamerasystem<br />

oberfläche dargestellt. Die<br />

komplette Messsequenz wird<br />

über die integrierte Abl<strong>auf</strong>steuerung<br />

kontrolliert.<br />

Zur Erstellung der <strong>3D</strong>­<br />

Punktwolke projiziert der Laser<br />

ein Punktraster <strong>auf</strong> das<br />

Bauteil. Die LED Beleuchtung<br />

sorgt für die notwendigen<br />

Lichtverhältnisse bzw. den<br />

Kontrast für die weiteren 2D­<br />

und <strong>3D</strong>­Mess<strong>auf</strong>gaben.<br />

Alle Kameras werden individuell<br />

in einem zweistufigen<br />

Prozess kalibriert. Im<br />

ersten Schritt wird mit Hilfe<br />

eines 2D­Kalibriermusters<br />

die Verzeichnung der Objektive<br />

eliminiert und anschließend<br />

eine <strong>3D</strong>­Kamerakalibrierung<br />

mit Hilfe von 10<br />

definierten Punkten (y, x, z)<br />

eines <strong>dem</strong> Bildfeld angepassten<br />

Kalibrierkörpers durchgeführt.<br />

Das Resultat ist ein<br />

hochgenaues <strong>3D</strong>­Kamera­<br />

Modell.<br />

Die Bildverarbeitung für<br />

diese Prüf<strong>auf</strong>gabe wird mit<br />

den standardmäßig vorhandenen<br />

2D­ und <strong>3D</strong>­Werkzeugen<br />

der Vision Software Scorpion<br />

wie folgt umgesetzt:<br />

Erstellen eines <strong>3D</strong>­Bildes<br />

aus <strong>dem</strong> Laserpunktraster<br />

an<br />

zwei Positionen <strong>auf</strong> ebenen<br />

Flächen des Querlenkers,<br />

zwei Positionen der am<br />

Querlenker montierten<br />

Lagerbuchsen.<br />

Ermitteln der <strong>3D</strong>­Ebenen<br />

Ermitteln einer <strong>3D</strong>­<br />

Ebene <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Querlenker,<br />

Ermitteln einer <strong>3D</strong>­Ebene<br />

<strong>auf</strong> der Lagerbuchse,<br />

Berechnung des Winkels<br />

der beiden Ebenen<br />

zueinander.<br />

Erstellen eines <strong>3D</strong>­Koordinatensystems<br />

in der Ebene<br />

der Lagerbuchsen<br />

2D­Lokalisierung der<br />

Lagerbuchsen,<br />

Ermitteln von <strong>3D</strong>­Daten<br />

mit drei Kameras,<br />

Vermessen des <strong>3D</strong>­Abstandes<br />

zwischen den<br />

Buchsen.<br />

Die Fähigkeit, 2D­ und <strong>3D</strong>­<br />

Mess<strong>auf</strong>gaben miteinander zu<br />

kombinieren, ist hier von entscheidender<br />

Bedeutung be­<br />

58 In s p e c t 4/2008 www.inspect-online.com<br />

Quelle: Flickr, jpstanley

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