3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag
3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag
3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
VISIOn<br />
Gipfelstürmer<br />
Neue <strong>3D</strong>-Kamera für die Lasertriangulation<br />
Die industrielle Bildverarbeitung ist in den letzten 20 Jahren zu<br />
einer festen Größe in der Industrie geworden. Nach wie vor<br />
boomt insbesondere der Kamera-Markt mit jährlichen Wachs-<br />
tumsraten von um die 15 %. Der neueste Trend in der Applikation<br />
geht hin zur <strong>3D</strong>-Inspektion.<br />
Mit der neuen MV-D1024E-<strong>3D</strong>01-160-CL lassen<br />
sich 2.445 Profile/s bei einer Auflösung von<br />
1024x32 Pixeln <strong>auf</strong>nehmen<br />
Eine kleine Revolution in der <strong>3D</strong>KameraTechnologie<br />
verspricht die Firma<br />
Photonfocus aus der Schweiz. Das Unternehmen<br />
am Zürichsee ist spezialisiert<br />
<strong>auf</strong> die Entwicklung und Herstellung von<br />
Bildsensoren und Kameras in der CMOS<br />
Technologie.<br />
Mit der MVD1024E<strong>3D</strong>01160CL präsentieren<br />
die Schweizer ihre neueste Entwicklung,<br />
eine für die Lasertriangulation<br />
optimierte Kamera, die in der Präzision<br />
ihrer Scangenauigkeit alle bestehenden<br />
Systeme in den Schatten stellt. Die Kombination<br />
der patentierten LinLogTechnologie<br />
in den CMOSSensoren von Photonfocus<br />
mit einem neu entwickelten<br />
Algorithmus zur verbesserten Laserstrahldetektion<br />
des spanischen Entwicklungspartners<br />
Aqsense erlaubt ein genaueres<br />
und robusteres <strong>3D</strong>Scannen von<br />
Objekten, als es mit bisher <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt<br />
erhältlichen Lösungen möglich war.<br />
Zusätzliche Einsatzmöglichkeiten<br />
Der Product Manager der Photonfocus<br />
AG, Dipl. El. Ing. FH Ricardo Rodrigo,<br />
sieht die Effizienz in erster Linie in der<br />
Kombination des LinLog mit <strong>dem</strong> neuen<br />
Peak DetectorAlgorithmus. „Wir sehen<br />
unsere Kamera nicht im<br />
direkten Wettbewerb zu<br />
anderen Produkten im<br />
<strong>3D</strong>Markt. Unser Ziel ist<br />
es vielmehr, mit dieser<br />
Entwicklung einen Bereich<br />
des <strong>3D</strong>Marktes abzudecken, in <strong>dem</strong><br />
aktuell erhältliche <strong>3D</strong>Lasertriangulationslösungen<br />
durch störende Reflexionen,<br />
geforderte Genauigkeiten usw. nicht eingesetzt<br />
werden können. Ins besondere<br />
sind dies Applikationen, bei welchen mit<br />
einer mittleren ScanGeschwindigkeit und<br />
wechselnden Oberflächeneigenschaften<br />
des Materiales mit sehr grosser Exaktheit<br />
vermessen werden muss.“<br />
LinLog-Technologie<br />
Im Gegensatz zu marktüblichen Bildsensoren<br />
mit einer linearen Kennlinie,<br />
ermöglichen die CMOSSensoren von<br />
Photonfocus eine frei einstellbare linearlogarithmische<br />
Kennlinie. Auf diese Pixelarchitektur<br />
hält Photonfocus ein Patent.<br />
Die Einstellung der LinLogKennlinie geschieht<br />
dabei direkt im Pixel und basiert<br />
somit nicht <strong>auf</strong> Software oder Korrekturen<br />
in der Kamera. Das bedeutet, dass<br />
sich der Dynamikbereich des Sensors damit<br />
<strong>auf</strong> rund 120 dB erhöht. Dies macht<br />
sich die neue <strong>3D</strong>Kamera zunutze, in<strong>dem</strong><br />
sich die Laserlinie auch <strong>auf</strong> anspruchsvollen<br />
Oberflächen wesentlich genauer abbilden<br />
lässt und eine Sättigung des Sensors<br />
vermieden werden kann. Somit<br />
bleiben in den Bildsignalen die Subpixelinformationen<br />
auch bei hohen Reflexionen,<br />
der zu untersuchenden Oberfläche,<br />
erhalten. Auf stark reflektierenden Oberflächen,<br />
wie z. B. Metallen, aber auch <strong>auf</strong><br />
absorbierenden Materialien, wie z. B. Leder,<br />
lässt sich so die Laserlinie exakt darstellen.<br />
Zu<strong>dem</strong> wird dadurch eine Kombination<br />
aus 2D und <strong>3D</strong>Inspektion in nur<br />
einem Scan ermöglicht.<br />
Ein Vorteil dieser Technologie ist es,<br />
dass auch bei sich ändernden Oberflächen<br />
keine Nachjustage mehr erforderlich<br />
wird.<br />
„COG“ versus „Peak Detector“<br />
Am Markt verfügbare <strong>3D</strong>Kameras setzen<br />
einen rechenintensiven Algorithmus<br />
ein, der mehrere Punkte über <strong>dem</strong> eingestellten<br />
Schwellwert entlang der Laserlinie<br />
abtastet und den gewichteten Schwerpunkt<br />
(Center of gravity – COG) der<br />
Gauß’schen Kennlinie berechnet. Diese<br />
Methode hat aber folgende Nachteile:<br />
1. Die Methode des gewichteten COG<br />
kann durch „Rauschen“ negativ beeinflusst<br />
werden, womit sich die berechneten<br />
Maxima weit weg vom realen<br />
Maximum befinden können.<br />
2. Das Profil einer Laserlinie wird in den<br />
meisten Fällen, je nach Oberfläche,<br />
eine nicht symmetrische Gaußverteilung<br />
annehmen. In diesen Fällen ist<br />
das Resultat des COG mit einem systematischen<br />
Fehler behaftet.<br />
Der neu entwickelte „Peak“ Algorithmus<br />
besteht darin, den maximalen Wert der<br />
Gauß´schen Kennlinie anhand der beiden<br />
Pixel mit maximaler Intensität zu ermitteln.<br />
Die damit erreichbare Genauigkeit<br />
liegt um ein vielfaches höher als mit<br />
<strong>dem</strong> COGAlgorithmus.<br />
Beispiel 2D-/<strong>3D</strong>-Inspektion in einem Bild<br />
60 In s p e c t 4/2008 www.inspect-online.com<br />
Quelle: Flickr, Dru!