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3D-Technologien auf dem Vormarsch ... - GIT Verlag

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Der Lichtblick<br />

Thorsten Gonschior, Inhaber und Gründer<br />

der Firma Spectral Process (Erkelenz,<br />

Deutschland), meint, dass die formale<br />

Prüfung des Glases so alt wie die<br />

Glasproduktion selbst ist. „Und auch<br />

heute gibt es immer noch einige Bereiche,<br />

in denen die Prüfung manuell und<br />

nach Augenschein ausgeführt wird.“<br />

Einige Hersteller verlassen sich <strong>auf</strong><br />

mechanische Prüfsysteme, die <strong>auf</strong> direktem<br />

Kontakt mit <strong>dem</strong> Glas basieren. Der<br />

Glasbehälter kann dabei gedreht, mit<br />

Druckluft gefüllt oder mit einem Taster<br />

geprüft werden.<br />

Es gibt auch zahlreiche kamerabasierte<br />

Highend­Inspektionssysteme. Aber<br />

laut Gonschior gibt es weltweit Glasproduzenten,<br />

die keine 250.000 € bis 500.000<br />

€ für ein Inspektionssystem ausgeben<br />

können oder wollen, selbst wenn der<br />

Druck, strenge Qualitätskontrollen einzuhalten<br />

(insbesondere bei Behältern für<br />

Lebensmittel), groß ist. Die Kosten sind<br />

eindeutig ein Thema. Aber immer mehr<br />

Produzenten erkennen, dass sie keine<br />

große Wahl haben. Sie müssen die hohen<br />

Qualitätsstandards erfüllen und den Produktionsprozess<br />

verbessern, wenn sie<br />

wettbewerbsfähig bleiben wollen.<br />

Als sich einer seiner Kunden an Gonschior<br />

zwecks Nachrüstung einer bereits<br />

vorhandenen Maschine gewandt hat, war<br />

der Unternehmer davon überzeugt, dass<br />

er eine kostengünstige Alternative liefern<br />

kann. „Das ursprüngliche System hatte<br />

eine optische Komponente für die Fehlersuche,<br />

aber keinen Prozessor“, sagt er.<br />

„Die Maschine war nicht mehr am Markt<br />

verfügbar, so dass wir die Idee hatten, einen<br />

Teil des gesamten Prüfprozesses durch<br />

ein skalierbares Subsystem zu ersetzen.“<br />

Smartes Subsystem lässt die Qualitätskontrolle von Glas erstrahlen<br />

Ein heißer Stoff<br />

Glas entsteht, wenn eine Mischung aus Siliciumoxid,<br />

Natriumcarbonat, Kaliumoxid,<br />

Magnesiumoxid und anderen Mineralstoffen<br />

<strong>auf</strong> eine Temperatur von über 1.000 °C<br />

erhitzt wird. Wenn das Glas als Behälter<br />

verwendet werden soll, wird das geschmolzene<br />

Glas in Formen gepresst und<br />

kühlt dann ab, das heißt, es wird langsam<br />

und kontrolliert in einem Kühlofen gekühlt<br />

und danach geprüft. Gonschior<br />

nennt sein System „Opening Inspector“,<br />

da es die Öffnungen von hohlen Glasbehältern<br />

(z. B. Flaschen) <strong>auf</strong> Risse, Einschlüsse<br />

(Blasen und Teilchen) überprüft.<br />

„Für die Getränkeindustrie ist es wichtig,<br />

fehlerhafte Flaschen aus der Produktionslinie<br />

zu nehmen. Alles außer einer glatten<br />

Oberfläche kann Verletzungen hervorrufen.<br />

Hersteller von Getränken mit Kohlensäure<br />

können ruiniert werden, wenn die<br />

Flaschen fehlerhaft sind und nicht richtig<br />

verschlossen werden können”, sagt er. Außer<strong>dem</strong><br />

dürfen die Behälter keinen Grat,<br />

scharfe Kanten oder Splitter <strong>auf</strong>weisen,<br />

wenn sie die Prüfung bestehen sollen.<br />

Die einfache Lösung<br />

Der „Opening Inspector“ kann in einer<br />

Vielzahl von Maschinen für die Glasprüfung<br />

eingesetzt werden. Das „Subsystem“<br />

besteht aus einer Smart Kamera<br />

der Matrox Iris P­Serie, einer Stromversorgung<br />

und einer eigens angefertigten<br />

Beleuchtungseinrichtung. Gonschior hat<br />

die Kamera der Matrox Iris P­Serie aus<br />

verschiedenen Gründen ausgewählt. „Sie<br />

ist kostengünstig, klein, aber für ihre<br />

Größenordnung dennoch leistungsstark“,<br />

Das Schmelzen von Quarzsand und Formen<br />

von Glas ist ein Verfahren, das es schon seit<br />

frühester Zeit gibt. Die Herstellung von Glas<br />

ist aber noch lange nicht perfekt, obwohl<br />

heutige Produktionsmethoden von einem<br />

größeren wissenschaftlichen Kenntnisstand<br />

über die Eigenschaften der verschiedenen<br />

Zusatzstoffe für die Verbesserung der Haltbarkeit<br />

des Glases profitieren. Das Glas<br />

kann Blasen oder Sprünge <strong>auf</strong>weisen, so<br />

dass jedes Teil geprüft werden muss.<br />

sagt er. Eine Smart Kamera eliminiert<br />

auch viel von <strong>dem</strong>, was er „zusätzliche<br />

Entwicklung“ nennt: Gehäuse, Computer,<br />

elektrische Verbindungen etc. Aber wichtiger<br />

ist, dass „ich nach <strong>dem</strong> Testen der<br />

Iris [Kamera] festgestellt habe, dass Matrox<br />

gute Arbeit geleistet hat … Ich habe<br />

keine Schwachstellen oder unzureichend<br />

funktionierende Hardware­ oder Software­Komponenten<br />

gefunden, wie ich<br />

sie normalerweise bei [handelsüblichen]<br />

Bauteilen finde.“<br />

Als Kern des Systems führt die Kamera<br />

der Matrox Iris P­Serie nicht nur die visuelle<br />

Prüfung durch, sondern liest auch die<br />

Sensoren ein und aktualisiert die technische<br />

Ausrüstung über digitale I/Os. Für<br />

die Messung der Innen­ und Außenmaße<br />

des Behälters und die Lokalisierung von<br />

Einschlüssen, Rissen und eingepressten<br />

Strukturen verwendet die Software der<br />

Anwendung u. a. eine Reihe von Modulen<br />

der Matrox Imaging Library (MIL): Blobanalyse,<br />

Kantenerkennung und das Metrologiemodul.<br />

Das menschliche Auge<br />

kann eingepresste Strukturen leicht erkennen,<br />

aber für eine Software werden<br />

klare Definitionen benötigt. Theoretisch<br />

arbeitet der „Opening Inspector“ mit Glas<br />

verschiedenster Farben, wobei transparentes,<br />

braunes und grünes Glas als Standard<br />

betrachtet wird. Die richtigen Bedingungen<br />

für die Erfassung verwendbarer<br />

Bilder hängen von der Justierung der Intensität<br />

der Beleuchtungseinrichtung oder<br />

des Kameraverstärkers ab. Bei der Prüfung<br />

von transparentem Glas treten dabei<br />

die meisten Schwierigkeiten <strong>auf</strong>.<br />

In den „Opening Inspector“ können<br />

verschiedene komplexe Subsysteme per<br />

Ethernet integriert werden. Gonschior<br />

88 In s p e c t 4/2008 www.inspect-online.com

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